1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Auferstehung für das Hansefest

Top-Party Auferstehung für das Hansefest

Tausende feierten am Wochenende beim 20. Salzwedeler Hansefest zwischen Burggarten und Mönchskirche.

Von Alexander Walter 30.05.2016, 03:00

Salzwedel l Es ist Samstagabend kurz nach neun, als Nobody Knows im Burggarten die Bühne betreten. Vor ihnen geschätzt zweitausend Besucher. Gesprächsfetzen und Gelächter fluten das Gelände. Es riecht nach Bratwurst, Gläser klirren. Es herrscht Festival-Stimmung in Salzwedel. „Endlich mal wieder“, sagt ein Besucher vor der Bühne, der sich ein wenig an frühere Parkfeste erinnert fühlt. Es ist eine Szene, die bleiben wird. Sie steht dafür, dass das Hansefest 2016 gelang. Am Ende waren es wohl Tausende, die von Freitag bis Sonntag zwischen Mönchskirche, Burgstraße und Burggarten feierten, bummelten, plauderten.

Dass es so kommen würde, war im Vorfeld alles andere als klar. Noch im Herbst war ungewiss, ob es überhaupt eine 20. Auflage für das Hansefest geben würde. Nachdem die Stadt ihre Zuschüsse von 25 000 auf 0 Euro zusammengestrichen und der KulTour-Betrieb sich von der Organisation zurückgezogen hatte, war es ein Glücksfall, dass sich mit der SAW Agentur von Jürgen Kupfer überhaupt ein Veranstalter fand, der das Fest übernahm.

Gewonnen war damit zunächst nur der Wille zum Weitermachen. Kupfer knüpfte Kontakte zu Vereinen, Händlern und Musikern, holte die Schützen ins Boot, kalkulierte. „Ich musste viel telefonieren, um es hinzukriegen“, sagte er gestern. Doch es hat geklappt. Das Fazit des Veranstalters lautete dann auch schlicht: „Super“.

Besonders zufrieden sei er mit der Breite der Angebote, trotz des knappen Budgets. Der Burggarten als Veranstaltungsort habe dabei für ein ganz besonderes „Feeling“ gesorgt, so Kupfer.

Tatsächlich bot das übrigens erstmals kombinierte Hanse- und Schützenfest seinen Gästen große Auswahl. So begann der Freitag stimmungsvoll mit einer langen Einkaufsnacht, dem Auftritt der MDR-Partyband „Fantastic Five“ und einem Feuerwerk. Am Sonnabend ging es im Burggarten mit dem Auftritt der Fitschebeen, dem Ummarsch der Schützen, Kämpfen der Berliner Rittergilde und Nobody Knows vielfältig weiter. Ein ökumenischer Gottesdienst, Bands der Musikschule Salzwedel und das Polizeiorchester Sachsen-Anhalt sorgten am Sonntag für einen gelungenen Abschluss. Wer es gemütlicher mochte, für den spielte John Barden an allen drei Festtagen vor der Mönchskirche irische Songs und internationale Oldies. Teenies kamen auf dem Rummel auf ihre Kosten und passend dazu bat gleich nebenan die Nahverkehrsservice Gesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA) zum Casting für das Schülerferienticket 2017.

Noch steht nicht fest, wie sehr sich das Fest für Veranstalter und Händler gerechnet hat. Sicher ist aber, dass es nach der 20. Auflage am Wochenende auch im nächsten Jahr ein Hansefest geben soll. Ideen hat Jürgen Kupfer schon: „Wir werden den 40. Geburtstag von Fitschebeen begehen und die Fanfarengarde hat auch etwas zu feiern.“ In sein Kreativ-Organisationsteam will er viele junge Leute einbinden. Kupfer: „Was 20 Jahre gelaufen ist, muss auf jeden Fall weitergehen.“ Nach diesem Wochenende werden viele Salzwedeler ihm recht geben.