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Training Taucher holen im Arendsee Bojen ein

Tauchtraining bei Extrem-Niedrigwasser im Arendsee: Für 41 Teilnehmer war es eine echte Herausforderung.

Von Helga Räßler 30.09.2019, 04:00

Arendsee l Bis kurz hinter der Seetribüne konnten die Taucher noch stehen, wenige Meter dahinter ging es steil in die Tiefe. Das wurde dem Werkzeugtisch, den die Taucher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) für ihre Handwerksarbeiten unter Wasser verwendeten, zum Verhängnis: Er rutschte ab und verschwand. Aber schnell hatten die Akteure ihn wieder hoch geholt. Das Hämmern, Meißeln und Sägen in voller Tauchausrüstung konnte beginnen. „Das trainieren wir hier am Arendsee jedes Jahr, damit die Taucher ein Gefühl für das Arbeiten unter Wasser bekommen, was sie vor ganz neue Herausforderungen stellt“, erklärte Einsatzleiter Jens Dittberner am Sonnabend gegenüber der Volksstimme.

Er hatte die Regie über die 41 Teilnehmer am DLRG-Tauchtrainingslager im Strandbad Arendsee und ihre Übungsleiter. „Wir sind diesmal weniger, weil viele von unseren Tauchern im Einsatz sind zur Absicherung anderer Veranstaltungen im Land“, sagte er.

Die geringe Teilnehmerzahl war nicht das einige Novum am Wochenende: Keines der Boote konnte vom Ufer aus starten, sondern musste vom Kran im Hafen des Seglerclubs zu Wasser gelassen werden. Der Grund: Der Arendsee leidet unter extremem Niederigwasserstand, zirka 80 Zentimeter unter Normalpegel.

Deshalb auch wurde die Übungsstation Bergen mit Hebesack, mit der die Bojen zur Begrenzung des Badebereichs gekennzeichnet sind, nicht bis zum Ufer geschleppt. „Die holen dann der Schwimmmeister der Luftkurort GmbH und sein Team an Land“, so Dittberner. Und die Betongewichte daran bleiben gleich ganz im Wasser und werden unter einem der Tribünenstege vertäut.

Ansonsten lief das Training wie am Schnürchen. Das Tauchen an der Signalleine und das Bootstraining unter Leitung von Frank Wagner zum Bergen von Verletzten waren einige der Aufgaben.

„Diese Ausbildung ist uns sehr wichtig, denn es sind ja immer auch nachfolgende Generationen dabei, die das Metier kennenlernen müssen - dazu ist hier Gelegenheit“, betonte Dittberner. Zum Mittagessen ging es ins Kindererholungszentrum, wo die Frauen und Männer Quartier bezogen hatten. „Unsere Versorgungstruppe wird anderswo gebraucht.“