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Umweltbelastung Brunnenwasser mit Nitraten belastet

Das Brunnenwasser bei Salzwedel ist teilweise mit Nitrat belastet. Der höchste Wert wurde in Maxdorf gemessen.

Von Fabian Laaß 20.07.2017, 00:48

Salzwedel l Viel zu hohe Nitratwerte im oberflächlichen Grundwasser hat der VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben, die im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 17. Mai in Salzwedel abgegeben worden waren, festgestellt. Das teilte Harald Gülzow, Pressesprecher des VSR-Gewässerschutz, mit. In jeder fünften Probe habe die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwertes der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter gelegen. Insgesamt 17 Besitzer privater Brunnen hatten eine Probe im Labormobil des VSR-Gewässerschutz eingereicht.

Besonders alarmierend sei laut Harald Gülzow der Wert in einem privaten Brunnen in Maxdorf gewesen. Dort seien 148 Milligramm Nitrat pro Liter nachgewiesen worden. Aber auch Proben aus Böddenstedt (54 Milligramm pro Liter) und Brietz (51 Milligramm pro Liter) hätten über dem Grenzwert gelegen. „Das Wasser aus diesen Brunnen ist nicht mehr zum Trinken geeignet. Besonders wichtig ist außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen von Fischteichen genutzt wird, denn es besteht die Gefahr, dass es zu einer Massenvermehrung von Algen kommt“, erklärte der Pressesprecher.

Beim Bewässern mit nitratbelastetem Grundwasser komme es zu einer zusätzlichen Nitratzufuhr. „Das muss man bei der Düngung dringend beachten, damit es nicht zu einer unnötigen Nitratanreicherung in den Pflanzen kommt“, sagte Harald Gülzow.

Damit die Nitratbelastungen im oberflächlichen Grundwasser zukünftig abnehmen, bedürfe es eines Umdenkens bei den Landwirten und landwirtschaftlichen Verbänden. „Wir möchten mit unseren Messungen dazu beitragen, dass die Notwendigkeit einer Änderung der Düngerausbringung akzeptiert wird. Es muss in den belasteten Regionen zu einem Informationsaustausch zwischen Bürgern und Landwirten kommen“, fordert Harald Gülzow.

Zudem fordere der Verein Messungen des Nährstoffgehaltes von Ackerland, anstatt auf Schätzungen zu vertrauen. „Wenn Landwirte nicht wissen, wie hoch der Stickstoffgehalt im Boden wirklich ist, wird zwangsläufig schnell zu viel gedüngt. Aber auch Schätzungen, wie hoch der Stickstoffgehalt der Gärreste aus Biogasanlagen ist, sind zu ungenau. Die Unterschiede zwischen einzelnen Anlagen sind einfach zu groß“, berichtete Harald Gülzow.

Diejenigen, die den Besuch des Labormobils des VSR-Gewässerschutz verpasst haben, können Proben ihres Brunnenwassers zur Analyse einschicken. Informationen dazu sowie Lösungen für Belastungen im Brunnenwasser hat der Verein auf seiner Homepage zusammengestellt: www.vsr-gewässerschutz.de