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UnratSperrmüll vor Privatgrundstück entsorgt

Eine böse Überraschung fanden Yvonne Kuba und Eckard Schumann aus Salzwedel vor ihrem Grundstück. Dort wurde Sperrmüll entsorgt.

Von Antje Mewes 11.09.2020, 11:32

Salzwedel l Für andere „den Dreck wegmachen“ hieß es für Eckard Schumann aus Salzwedel. Zwei Autoanhänger voll alter Möbel, Teppichreste und anderen Unrat hat er zur Deponie nach Cheine gebracht und jeweils 36 Euro dafür bezahlt. „Aber darum geht es nicht“, sagt er. Viel schlimmer findet er, wie die Behörden mit ihm und seiner Lebensgefährtin umgegangen sind. Denn der Sperrmüll war nicht ihrer. „Wir wissen nicht, wer ihn dort hingeschmissen hat“, erklärt der Salzwedeler. Das Haus am Kleinen Stegel ist vermietet. „Wir gucken da nicht jeden Tag vorbei“, meint er. Momentan wohne nur eine Mietpartei in dem Gebäude. Er ist sich sicher, dass diese Mieter es nicht waren, die sich ihres Sperrmülls entledigt haben. Das hätten sie glaubwürdig versichert.

Die Stadt hat Yvonne Kuba in einem Schreiben illegale Müllentsorgung vorgeworfen, außerhalb der Abfuhrtermine. „Augenscheinlich wurde dieser illegale Müll von den Mietern Ihres Objektes dort zur Entsorgung abgelegt“, heißt es weiter. Es wird zudem eine Frist gesetzt, bis zu der der „illegale Müll einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuzuführen ist.“ Sollte das nicht geschehen, werde die Stadt per Ersatzvornahme handeln und die Kosten in Rechnung stellen.

Sie seien sich vorgekommen wie Kriminelle als sie den Brief gelesen haben. Ein Anruf bei der Stadt habe nichts gebracht. Das Zeug lag vor dem Grundstück seiner Lebensgefährtin, damit war für die Verwaltung der Fall erledigt. „Ich hätte mir ein wenig Unterstützung erwartet“, sagt Eckard Schumann. Die einzige Möglichkeit sei eine Anzeige gegen Unbekannt, wurde ihm geraten. Aber für das Wegschaffen des Mülls sei er dennoch allein zuständig.

Der Kreis als Abfallbehörde habe damit nichts zu tun, sagt Umweltamtsleiterin Katrin Pfannenschmidt. Er sei nur für illegal verkippten Unrat außerhalb von Ortschaften zuständig. Der Fall sei sehr bedauerlich, aber die Geschädigten müssten sich mit der Stadtverwaltung auseinandersetzen.

Hätte der Abfall auf dem Gehweg gelegen, wäre die Stadt als zuständiger Straßenbaulastträger in der Pflicht. Das Gleiche gelte für auf die Straße geworfenen Dreck oder am Rand abgestellten Müll. Geschieht dies auf Privatgrundstücken, müsse der jeweilige Eigentümer ran. So sehen es die Gesetze vor.

Sperrmüll ist schon seit Längerem ein Problem in Salzwedel. So wird er oft weit vor den Abfuhrterminen rausgestellt und es sind auch vielfach Sachen darunter, die nicht in die Kategorie gehören und deshalb von den Müllfahrern liegen gelassen werden. Sie müssen dann von den Mitarbeitern des Bauhofes beräumt werden. Deshalb hat der Kreis der Stadt eingeräumt, dass sie bis zehn Tage nach der jeweiligen Sperrmüllabfuhr die Reste kostenlos auf der Deponie in Cheine entsorgen kann.

Nicht nur die Familie Kuba/Schumann ist von illegaler Sperrmüllverkippung betroffen. An anderen Ort in der Stadt findet sich ebenfalls jede Menge weggeworfener Abfall jeglicher Art. So beispielsweise rund um den Garagenkomplex an der Gartenstraße und auch im Wohngebiet Arendseer Straße muss regelmäßig aufgeräumt werden.