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Unwetter Gewitterfront sorgt für Schäden

Rund 40 Minuten tobte am Donnerstag ein Unwetter über Salzwedel. Gefahr herrschte vor allem in der Kindertagesstätte Siebeneichen.

Von Fabian Laaß 23.06.2017, 01:01

Salzwedel l Es war kurz und heftig – das Unwetter, das am Donnerstagmittag zwischen 13 und 13.40 Uhr über Salzwedel tobte. Starkregen, Hagel und Sturmböen sorgten für Schäden im gesamten Stadtgebiet. Besonders gefährlich wurde es im Kinder-Eltern-Zentrum Siebeneichen. Dort waren erst vor Kurzem mehrere Äste von Pappeln auf den Spielplatz gefallen. Innerhalb weniger Minuten fielen acht Pappeln dem Sturm zum Opfer.

„Es war reines Glück, dass die Bäume nicht auf die Kita, sondern in die entgegengesetzte Richtung gefallen sind. Bezeichnenderweise sind genau die drei Pappeln stehengeblieben, die der Stadtförster als gefährlich gekennzeichnet hat“, erklärte Anne-Kathrin Möller vom Elternkuratorium der Kita Siebeneichen. Christian Niebuhr, dessen Sohn ebenfalls die Kindereinrichtung besucht, fragte sich, warum die Stadt nicht schon längst reagiert hat. „Wir Eltern sind durchweg aufgebracht. Die Stadt hätte handeln müssen.“

Nico Braunke, Nachbar der Kita, hat bereits mehrfach bei der Stadtverwaltung darauf gedrungen, dass die Pappeln beseitigt werden müssten. „Ich bin gerade erst wieder vertröstet worden. In vier Wochen sollte erst etwas geschehen“, sagte er.

Besonders schlimm hat es auch die Kleingartenanlage „Hilgenholz“ an der Ritzer Brücke erwischt. Dort stürzten mehrere Pappeln auf Gärten und Lauben. „Die Feuerwehr ist leider nur bis zum Parkplatz gefahren und hat die Lage kurz eingeschätzt. Da sie keine Gefahr im Verzug sahen, rückten sie wieder ab, ohne zu kon-trollieren, ob es vielleicht Verletzte gibt“, berichtete Gerald Tosch, Vorstandsmitglied des Kleingartenvereins. Petra und Friedhelm Kläschen hätten beispielsweise gerade auf ihrer Terasse gesessen, als ein Baum auf ihre Laube stürzte.

Dabei ist das Problem mit den gefährlichen Pappeln bereits seit elf Jahren bekannt. Bislang gab es Diskussionen über die Zuständigkeit zwischen der Hansestadt Salzwedel und der Deutschen Bahn. Diese scheinen nun aber geklärt. In den kommenden Tagen wird ein Vertreter der Deutschen Bahn in die Kleingartenanlage kommen, um die Schäden zu begutachten. Dieser Besuch ist für die Kleingärtner mit der Hoffnung verbunden, dass eine endgültige Lösung für die Pappeln gefunden wird.

Die Salzwedeler Feuerwehr war den gesamten Nachmittag im Dauereinsatz, um die vielen umgestürzten Bäume und Gefahrenquellen zu beseitigen. Die Brückenstraße musste teilweise komplett gesperrt werden, da ein Baum in den Straßenbereich ragte. Innerhalb von vier Minuten stürzten zudem Bäume im Südbockhorn und an der Goethestraße. Auch im Wald an der Winckelmannstraße knickten Bäume wie Streichhölzer um.