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Wasserstand Arendsee legt sechs Zentimeter zu

64 Zentimeter unter dem langjährigen Mittel: Diese Zahl zeigt, in welchem Umfang der Arendsee Wasser verloren hat.

Von Christian Ziems 22.09.2020, 10:40

Arendsee l Sandburgen statt Wasser im Nichtschwimmerbecken des Strandbades, Ruderboote auf dem Trockenen und neu entstandene Landflächen: Einheimische sowie Gäste können seit 2018 ungewöhnliche Situationen am Ufer erleben. Die Folgen der Trockenheit sind inzwischen ein Stück weit zur Normalität geworden. Innerhalb der Bevölkerung gibt es die Befürchtung, das Volumen des Arendsees nehme weiterhin erheblich ab. Die amtlichen Zahlen sagen etwas anderes aus.

Der Wasserstand der „blauen Perle“ stieg demnach wieder etwas, wenn auch wenig. Dies ergab eine Anfrage beim Umweltministerium des Landes Sachsen-Anhalt. Die Mitarbeiter hielten Rücksprache mit dem zuständigen Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft. „Bei aktuell leicht fallender Tendenz befindet sich der Seepegel des Arendsee auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie im September 2019 – da lag der Pegel bei 70 Zentimetern. Momentan liegt er mit 64 Zentimetern unterhalb des langjährigen Mittelwertes“, informiert Mathias Weiland, Geschäftsbereichsleiter Gewässerkundlicher Landesdienst.

In Arendsee kursieren teilweise andere Zahlen. Diese aktuell veröffentlichen Werte des Landes beruhen auf Durchschnitte und sind nicht auf einen kurzen Zeitraum konzentriert. Ein kleiner Rückblick: 2017 war regenreich, 2018 und 2019 zeichneten sich durch extreme Trockenheit aus.

Und diese Folgen sind auch 2020 zu spüren. „Trotz einer weniger stark ausgeprägten Trockenheit in diesem Jahr konnten die Defizite aus den Vorjahren nicht abgebaut werden. Die Grundwasserverhältnisse und die Zuflüsse zum Arendsee sind entsprechend niedrig“, heißt es in dem Antwortschreiben des Ministeriums. Die Temperaturen erreichen derzeit nicht mehr die hohen Werte des Hochsommers, die Nächte sind eher kühl. Dies hat Auswirkungen auf die Verdunstung. Die Experten rechnen mit einer Stagnation oder höchstens einem minimalen Sinken, auch wenn es weiterhin nicht regnet. Im vergangenen Jahr hatte der Arendsee übrigens etwa ein Prozent seines Wasservolumens verloren, 2020 wieder etwas zugelegt.