Gastwirt muss „Vierländereck“ schließen

Ziemendorf l Desillusioniert steht Gastwirt Marcel Schulz im Saal der Ziemendorfer Traditions-Gaststätte Zum Vierländereck“ und blickt in die Runde: Auf den Tischen im weiten Karree stehen dicht an dicht aufgereiht Wein- und Biergläser, Vasen, Geschirr, Kaffeeautomaten, Toaster, Tischschmuck und Sektflaschen. „Das alles ist zum kleinen Preis zu haben - ich mach Ausverkauf“, sagt Marcel Schulz.

Er schließt zum Jahresende die Türen des Gasthauses. Ohnehin waren weder Familien- noch Weihnachtsfeiern erlaubt, auch eine Silvesterparty war ausgeschlossen. „Ebenso wie im ersten Lockdown: Wegen der Corona-Pandemie konnte nichts mehr stattfinden“, blickt er in die Realität. Im Oktober hatte er öffnen können. „Aber dieser eine Monat reichte nicht zum Überleben“, weiß er jetzt.

Dabei hatte das Jahr gut angefangen. Viele Veranstaltungen waren angemeldet. Auch Tanztee-Nachmittage gab es wieder. Doch ab Mitte März kamen die Absagen. Nun sei es genug. Essen außer Haus gebe es noch ab kommendem Wochenende, sonnabends von 18 bis 20 Uhr, sonntags von 12 bis 15 Uhr. Vorbestellungen sind nur noch mobil unter 0152/51 51 39 90 möglich oder per WhatsApp. „Das Festnetztelefon ist schon abgestellt“, betont Marcel Schulz.

Das erwähnte Inventar verkauft er am Sonnabend, 5. Dezember, und am Sonnabend, 12. Dezember, jeweils ab 11 Uhr. Die offizielle Übergabe an die Stadt als Verpächter erfolge dann am 8. Januar 2021 – nach sieben Jahren. Am 1. Mai 2013 hatte er die Wirtschaft übernommen, die vor allem wegen ihrer guten Küche altmarkweit beliebt war.

„Ich danke allen Gästen, allen Mitstreitern und Helfern – es war eine gute Zeit“, sagte er mit Wehmut in der Stimme. Trotz einiger Querelen mit dem Dorfclub sei es gut gelaufen. Nun werde er sich nach einem neuen Job umsehen. Zurzeit helfe er als Hausmeister aus. Aber er schließe nicht aus, in seinem früheren Job als Kraftfahrer zu arbeiten.