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Weltparkinsontag Die Hemmschwelle senken

Die Parkinson-Selbsthilfegruppe im Altmarkkreis Salzwedel besteht seit 30 Jahren. Zum Weltparkinsontag ist eine Infoveranstaltung geplant.

03.04.2019, 00:00

Salzwedel l „Wir wollen in erster Linie Betroffene erreichen, die sich nicht trauen, ihre Erkrankung nach außen zu tragen“, sagt Gabriele Gruner, selbst an Parkinson erkrankt und Mitglied der kreisweiten Selbsthilfegruppe. Am Donnerstag, 11. April, dem Weltparkinsontag, plant die Gruppe mit Unterstützung der Salzwedeler Logopädin Antje Siegel-Reinhardt, einen großen Informationstag im Landratsamt in der Hansestadt. Mit diesem Ereignis soll auch das 30-jährige Bestehen der Selbsthilfegruppe gebührend gefeiert werden.

Peter Wulf (74) und Gabriele Gruner (66) gehen offensiv mit ihrer Diagnose um, und sie sind in die Planung des Infotages eingebunden. „Mir geht es immer besser, wenn ich etwas zu tun habe“, sagt Gabriele Gruner, die sich in Salzwedel auch wieder für Die Linke um ein Stadtratsmandat bewirbt.

Mit dem Angebot am Weltparkinsontag wollen die Organisatoren „zeigen, was unsere Selbsthilfegruppe macht“, erklärt Gruner. Ziel ist es, die Hemmschwelle für andere Erkrankte aus dem Altmarkkreis zu senken, wenn sie überlegen, zu den Gruppentreffen zu gehen. Jeden 1. Mittwoch im Monat kommen Erkrankte, und ausdrücklich erwünscht auch Angehörige, im Eefje-Haus, Reichestraße 51 in Salzwedel, von 14 bis 16 Uhr zusammen. Dort geht es um die Themen, die alle bewegen. Aber auch um viel Zeit für Alltagsgespräche bei einer Tasse Kaffee.

Die Gruppe hat derzeit aber auch noch ein weiteres Angebot etabliert. „Wir haben eine Sportgruppe gegründet“, berichtet Antje Siegel-Reinhardt. Sowohl Gesunde als auch Betroffene machen jeden Montag ab 14 Uhr im Eefje-Haus mit. „Jeder wie er kann“, sagt Siegel-Reinhardt und freut sich, dass bereits nach wenigen Wochen regelmäßig elf Teilnehmer dabei sind und sich sportlich fit halten.

Doch nun steht der 11. April im Mittelpunkt. Die Planungen sind bereits weit. Ein breites Spektrum an Institutionen wird mithelfen, um den Tag zu einem Erfolg werden zu lassen.

Den Ablauf des Infotages von 11 bis 16 Uhr haben die Organisatoren wie folgt geplant: Nach einem Grußwort von Landrat Michael Ziche zur Eröffnung im Kreistagssaal wird es einen Vortrag eines Facharztes geben. „Den haben wir über die Deutsche Parkinsonvereinigung angefragt“, erzählt Peter Wulf.

Im Anschluss soll es eine offene Diskussionsrunde mit Vertretern des Kreisseniorenrates, des Hospizvereins, einer Pflegeeinrichtung und weiteren Akteuren auch aus der Selbsthilfegruppe geben.

Aufgelockert werde das Programm mit Aufführungen einer Tanzschule und der Kreismusikschule. Weitere kürzere Vorträge sind ebenso möglich. Daneben präsentieren sich Aussteller wie die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel (PVGS), ein Sanitätshäuser aus Salzwedel und Gardelegen sowie Pflegeeinrichtungen.

„Für das 1. Mal sind wir gut aufgestellt. Das kann sich erstmal sehen lassen“, meint Antje Siegel-Reinhardt. Gabriele Gruner betont aber, dass es nicht ganz so leicht war, viele Institutionen zum Mitmachen zu bewegen. „Viele hatten Probleme, Personal für den Tag zur Verfügung zu stellen“, berichtete Gruner. „Das habe ich mir leichter vorgestellt“, meinte sie abschließend.

Freuen würde sich das Organisatoren-Team wenn am 11. April auch weitere Selbsthilfegruppen vorbeischauen. Die Parkinsongruppe wird natürlich auch einen eigenen Stand betreuen. Dort könne jedermann seine Fragen loswerden. Wichtig: Auch für die Verpflegung der Gäste wird mit Hochzeitssuppe, Canapés, Kuchen, Obst und Getränken gesorgt.

Nach Möglichkeit möchten die Organisatoren auch einen Bus stellen, „der alle Interessenten einsammelt“, erklärt Antje Siegel-Reinhardt. Wichtig ist dabei, dass sich Interessenten aus dem Kreisgebiet dafür anmelden. Dies ist telefonisch bei Gabrieler Gruner unter der Nummer 03901/42 38 98 möglich. Dort ist auch ein Anrufbeantworter geschaltet.

„Gemeinsamkeit macht stark“, nennt Gabriele Gruner abschließend den Slogan des Informationstages. Und ergänzt: „Wir wollen allen Betroffenen und Angehörigen Mut machen.“