1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Investionen in den Wohnungsbau

Wirtschaft Investionen in den Wohnungsbau

Für 152 Wohnungen gab es im ersten Quartal im Altmarkkreis Salzwedel eine Baugenehmigung. Sieben Millionen Euro sollen investiert werden.

Von Antje Mewes 13.07.2016, 03:00

Salzwedel l „Mehr Wohnungsneubau ist die beste Mietpreisbremse“, das schätzt Gerhard Weise, Bezirkschef der Industriegewerkschaft (IG) Bauen-Agrar-Umwelt Altmark-Börde-Harz, ein. Im Altmarkkreis sind in den ersten drei Monaten des Jahres 152 Baugenehmigungen erteilt worden. Die Bauherren und Investoren gaben dabei an, in den Bau von Wohnhäusern rund sieben Millionen Euro investieren zu wollen, informiert Weise. Dennoch: „Nicht hinter jedem Bauantrag, der einen Stempel bekommt, steckt auch eine ernsthafte Bauabsicht. Oft werden Baugenehmigungen nur eingeholt, um damit den Wert des Baulands zu heben – um also die Grundstückspreise nach oben zu jubeln“, sagt Weise.

Er sieht deshalb beim Wohnungsneubau in der Westaltmark „noch Luft nach oben“. Insbesondere beim altersgerechten Umbau vorhandener Wohnungen bestehe noch „ein enormer Nachholbedarf“.

Seniorengerechte Wohnungen sind aus seiner Sicht „nach wie vor Mangelware“. Auch bei der energetischen Gebäude-sanierung seien weitere Anstrengungen zu unternehmen. Die IG weist auf die Möglichkeit hin, dafür die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) intensiver zu nutzen. Die staatliche Förderbank biete für den altersgerechten Umbau von Wohnraum zinsgünstige Kredite und Investitionszuschüsse.

Insgesamt sind im vergangenen Jahr im Altmarkkreis Salzwedel 149 Wohnungen neu gebaut worden, teilt die IG mit. „Jede Wohnung, die neu entsteht, zählt im System von Wohnungsangebot und Mieternachfrage“, sagt Gerhard Weise. Das wirke sich günstig auf das Niveau der Mietpreise aus.

Um den Wohnungsneubau attraktiver zu gestalten und ihm einen schnellen Impuls zu geben, müsse es hier allerdings bessere steuerliche Anreize geben, schätzt Weise ein. Insbesondere bei der linearen Absetzung für Abnutzung sollten aus seiner Sicht die Prozentsätze erhöht werden.

In Ballungsräumen und Universitätsstädten, wo die Wohnungsnot besonders hoch sei, bedürfe es zusätzlicher Anreize für Investoren im Mietwohnungsbau. „Diese Förderung muss sich dann aber auch in den Mietpreisen niederschlagen. Diese Botschaft müssen die heimischen Bundestagsabgeordneten mit nach Berlin nehmen“, fordert Weise. Der Wohnungsbau werde auch im Bundestagswahlkampf im kommenden Jahr eine zentrale Rolle spielen, blickt IG BAU Bezirkschef voraus..