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Zusammenschluss Altmark-Klinikum kooperiert mit Salus

Das Altmark-Klinikum und die Salus gGmbH sollen unter dem Dach einer gemeinnützigen Holding zusammengeschlossen werden.

Von Uta Elste 28.03.2017, 20:31

Salzwedel/Magdeburg l Salus und Altmark-Klinikum kooperieren bereits seit drei Jahren miteinander. Im Februar 2014 unterzeichneten Landrat Michael Ziche und Sachsen-Anhalts damaliger Sozialminister Norbert Bischoff einen entsprechenden Vertrag. Dadurch sei dann auch der Gedanke entstanden, die Kooperation weiter zu vertiefen, so Michael Ziche. „Wir wollen einen Partner für das Management“, sagt der Landrat weiter. Eine Privatisierung habe nie zur Diskussion gestanden. Am Dienstag stimmte die Landesregierung der künftigen Holding zu, am 24. April steht sie auf der Tagesordnung der Kreistages.

Zwischenzeitlich habe auch eine medizinische und betriebswirtschaftliche Bewertung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PWC) stattgefunden.

2003 hatte der Altmark-Kreis mit der heutigen Paul-Gerhard-Diakonie einen Betreibervertrag für das Altmark-Klinikum geschlossen. Dieser wurde im September 2016 gekündigt, weil eine nochmalige Verlängerung aus vergaberechtlichen Gründen ohne erneute Ausschreibung nicht möglich war (die Volksstimme berichtete).

Ab 1. Januar 2018 sollen das kreiseigene Altmark-Klinikum mit seinen Standorten in Salzwedel und Gardelegen und die landeseigene Salus gGmbH, zu der 14 Krankenhäuser und Heimeinrichtungen gehören, unter dem Dach einer gemeinnützigen Holding zusammengeführt werden. Konkret solle die Salus-Tochter Integra zu einem symbolischen Betrag gekauft und zur Holding weiterentwickelt werden. Das Land werde an der Holding, die ihren Sitz in Magdeburg haben wird, 81,8 Prozent Anteile haben, der Altmarkkreis 18,2. Die Interessen des Altmarkkreises sollen in einem sogenannten Konsortialvertrag fixiert werden, der dem Landkreis gegebenenfalls auch ein Vetorecht einräumt.

Vor allem Verwaltungstätigkeiten sollen in der Holding gebündelt werden. Ziche verweist in diesem Zusammenhang auf einen zentralen Einkauf, ein gemeinsames Labor und eine gemeinsame Apotheke. Im medizinischen Bereich würden die einzelnen Fachbereiche nicht im Wettbewerb stehen, sondern sich vielmehr ergänzen.

Während das Altmark-Klinikum als Krankenhaus der Basisversorgung die körperlich orientierten Fachgebiete absichert, ist die Salus auf psychiatrisch-psychotherapeutische Diagnostik und Behandlung spezialisiert.

Interdisziplinäre Kooperationsmöglichkeiten bietet neben der Altersmedizin auch die Behandlung von Schlaganfällen, nennt Michael Ziche ein Beispiel. „Für die Patienten wird sich nichts ändern, im Gegenteil, das Leistungsspektrum soll qualitativ aufgewertet werden“, so Ziche weiter, der sich auch eine Attraktivitätssteigerung des Standortes und einen flexiblen Personaleinsatz erhofft.

Auch die Krankenpflegeschule des Altmark-Klinikums soll erhalten bleiben und künftig mit einer Salus-Ausbildungseinrichtung kooperieren.

Seitens des Landes erhofft man sich nichts weniger als die Lösung gesundheitspolitischer Herausforderungen im ländlichen Raum. „Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, diesen Prozess zum Vorteil für die Menschen in der Altmark voranzubringen,“ so Finanzminister André Schröder. Sozialministerin Petra Grimm-Benne ergänzt: „Der Schritt, der jetzt vollzogen wird, sichert eine gute Krankenversorgung in der Altmark.“

Veränderungen werde es in den patientenfernen Dienstleistungen geben, für die Patienten selbst werde sich nichts ändern, bekräftigt Michael Ziche. Die weitere Entwicklung des Altmark-Klinikums solle sich innerhalb der vom Aufsichtsrat beschlossenen Strategie vollziehen, erläutert der Landrat weiter.

Derzeit verfüge das Altmark-Klinikum an beiden Standorten über 430 Betten. Die Auslastung liege in Gardelegen bei etwa 60, in Salzwedel bei etwa 67 Prozent. Für die weitere Entwicklung sei ein Antrag für Zuwendungen aus dem Strukturfonds des Bundes gestellt worden. Voraussetzung dafür sei allerdings ein Bettenabbau. „Diese Entwicklung wird sich unabhängig von der Holding vollziehen“, so Ziche.