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Feuerwehr „Kleiner Chinese“ pustet auf

Die Feuerwehren der Stadt Schönebeck haben ein neues Rettungszelt bekommen. Stationiert wird es bei der Stadtteilfeuerwehr Felgeleben.

Von Olaf Koch 09.08.2015, 09:35

Felgeleben l Mit Zeltaufbau wie vor 30 Jahren hat das nichts mehr zu tun. Ein keiner leistungsstarker Kompressor „Made in China“ sorgt dafür, dass das Rettungszelt in null Komma nichts steht. Dafür saugt der „kleine Chinese“ Umgebungsluft an und drückt sie in die Kammern des Rettungszeltes – angetrieben mit Strom: entweder aus der Steckdose (wenn vorhanden) oder aus einem Notstromaggregat. Alles in allem dauerte das Auspacken, Ausrollen und Aufpumpen des Rettungszeltes knapp fünf Minuten – handgemessen und nicht olympisch verwertbar.

Dabei haben sich die fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Felgeleben noch reichlich Zeit gelassen. Im Ernstfall geht alles noch ein wenig zügiger von der Hand, weiß Wehrleiter Daniel Schürmann zu berichten. Aufmerksame Zuschauer waren an diesem Nachmittag Stephan Hunger, Gebietsdirektor der Salzlandsparkasse, seine Felgeleber Geschäftsstellenleiterin Martina Raabe und Werner Grundmann vom hiesigen Förderverein der Feuerwehr. Alle drei hatten mehr oder weniger mit der Anschaffung des Zeltes zu tun, das mit Ausstattung und Technik stolze 9500 Euro kostet.

Die Salzlandsparkasse stellte die Mittel aus dem örtlichen PS-Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens für solche Einrichtungen zur Verfügung, die sich mit den Aufgaben des Zivilschutzes, der Katastrophenhilfe, der Gefahrenabwehr und der Hilfe für Menschen in Not befassen. Insgesamt haben im Januar dieses Jahres kreisweit 61 Vereine und Institutionen (im Altkreis Schönebeck 17) eine Zuwendung erhalten, vor allem Feuerwehren und Fördervereine, aber auch das THW, das DRK und die Awo. Der Schwerpunkt der Unterstützung stand dieses Mal unter dem Motto „Hilfe für Helfer“.

Die Wunschliste war lang: So reicht die Bandbreite der Anschaffungen von Rettungszelten, Mobiliar für Aufenthalts- und Umkleideräume oder Schulungstechnik bis hin zu Notstromaggregaten, Schlauchbooten und Renovierungsarbeiten. 197 885 Euro – das ist die genaue Summe der Zweckerträge, die die Salzlandsparkasse Vereinen und Gruppen jetzt zur Verfügung stellte. Mit 17 Ausschüttungen wurden Maßnahmen im Altkreis für 50 523 Euro unterstützt (Volksstimme berichtete).

Die größte Summe der Zweckerträge im Altkreis Schönebeck ging wie gesagt an die Stadtteilfeuerwehr Felgeleben. Sie erhielt aus der Lotterie erwähnte 9500 Euro für das aufblasbares 47 Quadratmeter großes Rettungszelt mit Beleuchtung und Zeltheizung. „Das Rettungszelt ist nicht nur für die Felgeleber Feuerwehr“, machte Dieter Berge vom Förderverein der Stadtteilfeuerwehr schon bei de Übergabe der Zweckerträge aufmerksam, „sondern wird von allen Feuerwehren in Schönebeck und den Ortsteilen genutzt.“ Der Förderverein war zwischen Sparkasse und Feuerwehr geschaltet. Deshalb war Werner Grundmann zur Einweihung genauso eingeladen wie die Vertreter der Sparkasse.

Eingesetzt wird das Rettungszelt nicht nur bei möglichen Verkehrsunfällen auf der Autobahn und den Bundesstraßen, sondern möglicherweise auch bei Bränden in Wohngebieten. „Hier können die betroffenen Anwohner schnell untergebracht und betreut werden“, machte Wehrleiter Schürmann deutlich.

Das moderne Zelt ergänzt die bisherige Technik in der Stadt Schönebeck. Wie Stadtwehrleiter Ronald Mühlsiegel sagte, gibt es bereits zwei kleinere Zelte, die die Feuerwehren Bad Salzelmen und Ranies in ihrer Obhut haben.