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Kita Ranies Aus für „Knud Sonnenschein“?

Die Kita Knud Sonnenschein in Ranies hält 35 Plätze vor. Doch seit Jahren sind diese nicht ausgelastet.

Von Heike Liensdorf 27.08.2015, 18:10

Ranies l „Wir brauchen mehr Kinder, das ist das Einzige, was uns noch retten kann. Aber woher sollen wir sie nehmen? Wir sind einfach nicht genügend Einwohner.“ Nadine Hausmann ist anzumerken, dass sie - ebenso wie viele weitere Ranieser - die Kita gern im Ort behalten würde. Doch das Mitglied in Elternkuratorium und Gemeindeelternvertretung weiß auch: „Man muss realistisch sein: Wer will schon sein Kind mit nur sechs weiteren Kindern in der Kita wissen?“

Die Sonnenschein-Zeiten scheinen in der städtischen Kita Knud Sonnenschein vorbei zu sein. In der Beschlussvorlage, die die Verwaltung für den nächsten Stadtrat am 24. September erarbeitet hat, geht es um die Schließung der Kita Ranies zum 31. Juli 2016. Im Vorfeld beraten darüber auch der Ortschaftsrat Ranies (1. September, 18 Uhr) und die Ausschüsse.

Die Stadtverwaltung begründet den angestrebten Schritt mit Zahlen, die für sich sprechen: In Ranies sei seit längerer Zeit ein Rückgang der Geburten zu verzeichnen. Die in der Kita vorhandenen 35 Plätze (6 Krippen, 19 Kindergarten- und 10 Hortplätze) würden seit einigen Jahren nicht ausgelastet werden. Derzeit werden dort drei Krippen-, sieben Kindergarten- und vier Hortkinder betreut. In gut einem Jahr, also zum 1. August 2016, werden laut Verwaltung von den dann neun Kindergartenkindern drei eingeschult, so dass dann sechs Kindergarten-, ein Krippen- und vier Hortkinder verbleiben würden.

Laut Melderegisterauskunft sei in 2014 ein Kind in Ranies geboren worden, dieses besuche bereits eine andere Einrichtung. Bis Ende Juli dieses Jahres sei keine Geburt registriert worden. Aus Sicht des Fachamtes, so heißt es in der Beschlussvorlage weiter, sind aufgrund der geringen Kinderzahlen die Grundsätze der Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nicht mehr gegeben. Deshalb wird eine Schließung empfohlen.

Die Kinder könnten in den Einrichtungen in Plötzky und Pretzien betreut werden. Die Hortkinder könnten in den Hort Plötzky gehen, wo sich auch die Grundschule befindet. Wird „Knud Sonnenschein“ geschlossen, müssen zwei staatlich anerkannte Erzieherinnen umgesetzt werden. Der Einsatzort sei davon abhängig, in welcher Einrichtung die Eltern ihre Kinder nach der Schließung betreuen lassen.

„Das ist natürlich ganz schlecht für Ranies“, sagt Ortsbürgermeister Rüdiger Kunze. Er weiß aber wohl um die Probleme der fehlenden Auslastung.