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Bollenfest in Calbe Tolle Tage im Zeichen der Zwiebel

Calbenser und Gäste feierten die über 400-jährige Tradition des Zwiebelanbaus.

Von Andreas Pinkert 06.09.2015, 19:10

Calbe l „Wieder viele Hoheiten aus nah und fern in Calbe“, so twitterte es Bundestagsabgeordneter Burkhard Lischka gleich zum Auftakt des 14. Bollenfestes am Sonnabend direkt aus dem Rathaussaal. Dort stieß der Sozialdemokrat am Vormittag mit einem Glas Sekt mit angereisten Königinnen und Königen, Mitgliedern des Bollenvereins, Bürgermeister, Ratsmitgliedern und weiteren Gästen auf die Feierlichkeiten für das Calbenser Vorzeigegemüse an.

Nur wenig später ging es für die gekrönten Häupter die Treppen aus dem beflaggten Rathaus hinunter zur Marktbühne. Dort stellten sich die Hoheiten dem Publikum vor. Ob die Gurkenkönigin aus Gommern, die Vugelbeerkönigin aus dem sächsischen Lauter oder die Knopfprinzessin aus dem thüringischen Schmölln: „Insgesamt besuchten uns 25 Gasthoheiten. Dazu kommen noch unsere Ehemaligen“, freut sich Bollenvereinsvorsitzende Ingrid Dupke-Jäschke. Einige beteiligten sich an der kleinen Ausfahrt mit Cabrios oder der prächtig ausstaffierten Kutsche der Eggersdorfer Familie Nagel. „Wir danken allen Mitstreitern herzlich für ihr Engagement“, so die Vorsitzende. Ehemann Klaus Jäschke freute sich hingegen, dass der Hauptpreis der Tombola an ein junges Mädchen ging. Sie konnte freudig einen großen Flachbildfernseher mit nach Hause nehmen. Am Abend des ersten Festtages lud der Bollenverein eine Auswahl an Gästen ins Hotel Zur Altstadt ein, wo die Humoristin Josefine Lemke die Lachmuskeln kräftig strapazierte.

An den hölzernen Marktbuden gab es neben deftigen und süßen Leckereien aller Art auch die Bollen in den unterschiedlichen Formen: als schneemannförmige Männchen, als dekorative Zöpfe, als deftiges Bollenmus im Glas oder auch als 25-Kilo-Sack der Calbenser Agrargenossenschaft für 9,50 Euro gleich zum Mitnehmen.

Eine tränenreiche Angelegenheit war nicht nur das Bollenwettschälen, sondern auch die feierliche Abkrönung von Bollenkönigin Josephine Würffel, der ihr Amt als Repräsentantin der Rolandstadt sehr gefallen habe. Krone und Zepter gingen an die bisher amtierende Bollenprinzessin Clara Wieschke. Der 19-jährige Calbenserin werden die Erklärungen zu Anbau und Ernte der Bollen wohl keinerlei Schwierigkeiten bereiten, studiert sie doch in Strenzfeld im dritten Semester Landwirtschaft. „Ich freue mich sehr auf die kommende Zeit“, sagt Clara I.

Auch das gut gehütete Geheimnis um ihre Nachfolgerin wurde gelüftet. Mit Bettina Komar (19) übernimmt eine gebürtige Brumbyerin die Regentschaft als Bollenprinzessin.