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Glocke Klingende Harmonie für St. Jakobi

Ein Gerüst ist bereits aufgebaut.. Am 25. September erhält der Südturm der St. Jakobikirche eine neue Glocke.

Von Ulrich Meinhard 14.09.2015, 17:15

Schönebeck l Feierlich. Mystisch. Beeindruckend. Worte wie diese gebrauchen Menschen, die sich die neue Glocke der evangelischen St. Jakobikirche derzeit anschauen. Das gute und teure Stück ist im Kirchenschiff der Schönebecker Stadtkirche aufgestellt. Die Glocke muss noch warten, bis sie mit einem Autokran an ihren vorgesehenen Platz bugsiert wird. Natürlich wird das der Kirchturm sein, der südliche der beiden Jakobi-Türme. Der festliche Glockenaufzug soll am Freitag, 25. September, erfolgen. Das versichern die Leute vom Kirchbauverein.

Der hat seit seiner Gründung im Jahr 2001 erstaunlich viel geleistet. So konnte unter anderem 2008 im Nordturm eine neue Glocke installiert werden. Davor schwieg das Geläut von St. Jakobi notgedrungen gut 15 Jahre lang. Die vorhandenen Stahlglocken waren bereits so porös, dass sie drohten auseinander zu springen.

Kostete die erste Glocke den stolzen Preis von rund 50 000 Euro, schlägt Glocke Nummer 2, inklusive des Einbaus, mit rund 74 000 Euro zu Buche. Wie viel Mühe das Einwerben der Gelder dafür machte, wissen die Mitglieder des Kirchbauvereins nur zu gut. Und für die zweite Glocke steht auch noch eine Summe von knapp 8000 Euro aus. Der Vorsitzende des Kirchbauvereins, Michael Gremmes, hofft auf die Spendenbereitschaft der Schönebecker (Bankverbindung zum Schluss des Artikels). Schließlich sei ein vollständiges Glockengeläut ein Gewinn für die gesamte Stadt.

Die neue, bronzene Glocke wird die größte im Jakobi-Geläut sein. Sie wiegt fast 2000 Kilogramm und hat einen Durchmesser von 1,4 Metern. Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Lauchhammer haben sie gegossen. Die Gestaltung erfolgte nach einer Vorlage des dänischen Künstlers Anders Nyborg, dem Schöpfer der Schönebecker Salzblume.

Bei einem Gespräch vor Ort zeigen sich Reinhard Stolz und Eberhard Muth vom Kirchbauverein sehr angetan von der Schönheit der Glocke. So sei ein in der Kirche zu findendes Motiv der Deckenverschalung, nämlich Zierbänder im Herzmuster, auch auf der Glocke aufgenommen worden. Außerdem zieren sie Bildmotive, die auf die Elbe und die Natur hinweisen. In einer Mitteilung an die Medien heißt es konkret: „Die Glockenzier zeigt den Elbefluss und Zugvögel, die auf ihrer Reise über das Mittelmeer und Israel auch hier rasten.“ Damit soll eine Verbindung zu dem Ort geschaffen werden, an dem die Bibel geschrieben worden ist.

Der eingearbeitete Spruch lautet: „Sorgt nicht um euer Leben. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit.“ Dieser Aufruf steht im Matthäus-Evangelium, also im Neuen Testament.

Die neue Glocke ist auf den Ton „d“ gestimmt, die Glocke im Nordturm klingt auf den Ton „f“. Eine kleine Harmonie.

Erhebliche Mittel für Glocke und Glockenbauarbeiten kamen von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Salzlandsparkasse. Weitere Geldgeber waren der Kirchenkreis und private Einzelspender. Wer spenden möchte, kann folgende Bankverbindung nutzen: Salzlandsparkasse, IBAN 98 8005 5500 0381 1109 90. Stichwort „Kirchbauverein St. Jakobi“.