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Kinderheim Löwen-Anteil für Jugendliche

Der Umzug des Kinderheims Zens ins „neue“ alte Haus bis Weihnachten wird nicht klappen.

Von Olaf Koch 08.10.2015, 16:32

Zens l Alles braucht seine Zeit. „Leider“, gibt der Geschäftsführer des Vereines Nestwärme, Remo Kannegießer, zu. „Wir würden unseren Kindern und Jugendlichen lieber heute als morgen das alte Haus saniert zurückgeben. Aber so schnell geht das leider nicht.“ Die ursprüngliche Planung, dass das Haus entkernt, wieder aufgebaut wird und die Mädchen und Jungen bis Weihnachten wieder in die alten Räume zurückziehen können, ist zerplatzt wie eine Seifenblase.

Schuld im eigentlichen Sinne trägt dafür niemand – nicht der Verein Nestwärme, nicht der Landwirt, der das Grundstück mit dem Haus besitzt, nicht der Landkreis, nicht die Gemeinde Bördeland oder gar die Ortschaft Zens. Viel mehr sind viele Gespräche vor allem hinter den Kulissen notwendig gewesen, um Klarheit in die Maßnahme zu bringen. „Ich will nur so viel sagen: Der Grundstücksbesitzer ist Landwirt. Er mag den Verein, er mag das Heim und er mag die Kinder. Aber wir mussten uns trotzdem in beiderseitigem Interesse auf einen gemeinsamen Weg einigen“, macht Remo Kannegießer deutlich.

Größter Knackpunkt waren steuerliche Bedingungen und nachfolgend weitere Finanzierungen. Doch die seien nach Aussage des Geschäftsführers im Großen und Ganzen nun gelöst. Auch die Finanzierung des Aufbaus des Hauses ist in trockenen Tüchern. „Wenn alles gut läuft, werden wir in einigen Wochen, vielleicht schon im November, mit der Rekonstruktion des alten Bauernhauses beginnen“, so Remo Kannegießer.

Weitere Details zur Finanzierung und zur Mitwirkung des Grundstücksbesitzers und Landwirts aus Meckenburg-Vorpommern möchte der Verein Nestwärme in den nächsten Wochen bekanntgeben. Das auch zur Freude der Zenser, denn die Bauruine an der Hauptstraße, der Bauzaun und die halb gesperrte Straße tragen derzeit nicht zum bunten Dorfbild bei.

Dass das kleine Kinderheim nicht unbedingt ein Heim im wörtlichen Sinne ist, sondern viel mehr eine Großfamilie, davon konnten sich in dieser Woche zwei Vertreter des Lionsclub Schönebeck-Bad Salzelmen, Michael Feldbach und Gordon Gol, überzeugen. Die beiden Herren kamen aber nicht mit leeren Händen: Sie übergaben im Auftrag der Lionsclub-Mitglieder eine Spende über 250 Euro. „Das hatten wir auf der Septembersitzung beschlossen, dass wir dem Verein und damit den Kindern des Heimes diesen Betrag zukommen lassen wollen“, so Michael Feldbach. Der Lionsclub hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, Kindern zu helfen und in allen Situationen zu unterstützen.

Die Summe, das sagte Nestwärmegeschäftsführer Kannegießer, soll den Kindern und Jugendlichen später komplett zur Verfügung gestellt werden, Der Verein hat mehre Konten, so dass die 250 Euro nicht in den Wiederaufbau fließen werden. „Wenn später alles fertig ist, werden wir noch Geld benötigen, um alle Bewohner wieder so auszustatten, wie es früher war“, betont Remo Kannegießer.