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Faschingskonzert Soll die Ente - oder nicht?

Exklusiv für Schönebeck spielt die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie ein Faschingskonzert.

Von Ulrich Meinhard 21.01.2016, 18:10

Schönebeck l Die Ente bleibt draußen! Oder soll sie doch rein? - Es gibt da unterschiedliche Meinungen. Wer wissen will, wie diese Frage ausgeht, sollte sich das Faschingskonzert der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie am 29. und 31. Januar im Schönebecker Dr.-Tolberg-Saal zu Gemüte führen. Und eins ist sicher: Nichts, eigentlich gar nichts wird so sein, wie es gemeinhin bei einem üblichen Konzert ist.

„Die Musiker werden in Kostümen spielen“, versichert die Sprecherin der Kammerphilharmonie, Anne Ströhler. Zur Verkleidung ist nicht einmal Eigeninitiative nötig: Mit dem Kostümfundus des Operettensommers steht den Damen und Herren eine große Auswahl zur Verfügung.

In Rollen werden auch zwei Schauspielerinnen schlüpfen. Andrea Beckmann und Maria Steurich wollen das Programm mit Sketchen bereichern, die allesamt aus der Feder eines der größten deutschen Spaßmacher stammen: Loriot.

Kennen- und schätzen gelernt haben sich die beiden Frauen während ihres mehrjährigen Engagements am Schleswig-Holsteinischen Landestheater. Andrea Beckmann freilich werden viele Salzländer bereits kennen: als bessere Hälfte von Gerard Oskamp, dem Chefdirigenten der Kammerphilharmoniker.

Warum also Loriot? „Der Mann bringt es auf den Punkt. Da kommt kein anderer ran“, ist Maria Steurich voll des Lobes über die Beobachtungsgabe des 2011 verstorbenen Autors, Schauspielers, Regisseurs und Zeichners, der mit richtigem Namen übrigens Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow hieß und in Brandenburg das Licht der Welt erblickte.

Andrea Beckmann findet: „Loriot ist ein Meister seines Faches.“ Entgegen kommt den beiden Frauen, dass sie die Texte über das zu hart gekochte Ei, den nicht unternommenen Spaziergang oder eben die Frage, ob die gelbe Ente mit ins Badewasser soll oder nicht, als „musikalisch“ definieren. In den Dialogen und Monologen sei ein rhythmisches Muster zu erkennen, das sich auch der Gesprächspausen bediene, vergleichbar dem Sprachrhythmus von Gedichten. Hinzu komme, dass sich einige Texte konkret auf musikalische Ereignisse beziehen, wie etwa das Ehepaar, dass zum philharmonischen Konzert will, aber einfach nicht aus dem Haus kommt. „Auch deshalb bieten sich seine Sketche besonders an für das Faschingskonzert“, betont Andrea Beckmann.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin will sie sechs Texte in das Programm einbinden: wie ein roter Faden sollen sie sich dramaturgisch durch die knapp zwei Stunden ziehen.

Dirigieren wird die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie der Schweizer Reto Parolari. Als Gastdirigent konzertiert der ehemalige musikalische Oberleiter des Münchner Circus Krone weltweit. Ausgewählt hat er für das hiesige Faschingskonzert heitere Werke wie die „Zweiminuten-Fledermaus“ von Johann Strauß und den Skandinavien-Express von Gerhard Winkler.

Das Faschingskonzert wird zweimal und beide Male exklusiv in Schönebeck erklingen: am Freitag, 29. Januar, ab 19.30 Uhr und am Sonntag, 31. Januar, ab 17 Uhr jeweils im Dr.-Tolberg-Saal im Kurpark von Schönebeck. Und was ist nun mit der Ente? „Es wird auf jeden Fall eine Ente vorkommen“, versichert Anne Ströhler.

Infos und Karten: Telefon (039 28) 40 04 29