Notfallpass für den Fall der Fälle

Schönebeck l Man kenne es selber, erklärte Ilona Luther, Vorsitzende des Schönebecker Stadtseniorenrates, ihren Ratskollegen bei deren jüngstem Treffen: Wem ganz plötzlich etwas Unvorhergesehenes passiert, der ist oft wie vor den Kopf gestoßen. Geht es beispielsweise plötzlich dem eigenen Ehepartner schlecht und der Notarzt muss kommen, können selbst die einfachsten Fragen nach Vorerkrankungen oder nach eingenommenen Medikamenten überfordern. Oftmals fällt Betroffenen im Notfall nicht einmal gleich die Nummer des Notrufs ein, weil die Situation sie durcheinander bringt.

In so einem Fall ist es gut, eine Erinnerungshilfe zu haben, die alle wichtigen Fakten übersichtlich zusammenfasst. „Von dem Notfallpass habe ich zum ersten Mal beim Kreisseniorenrat gehört“, erzählte Ilona Luther. Der Vorstand des Schönebecker Seniorenrates sei gleich Feuer und Flamme gewesen und so druckten die Schönebecker bald selbst 10 000 Notfallpässe, für die sie sogar das Stadtwappen verwenden durften. Name, Anschrift, Telefonnummer des Hausarztes, Fragen nach Organspendeausweis, Herzschrittmacher, Blutgruppe, Allergien, im Notfall zu benachrichtigenden Personen und Medikation sind darin unter anderem enthalten. „Der Pass kann in der Handtasche getragen oder am besten gut sichtbar an die Tür geklebt werden“, sagte Ilona Luther und verwies darauf, dass vor allem auch alleinstehende Personen im Notfall davon profitieren würden. Gesponsert wurde ein Teil des Druckes der Notfallpässe, die rund 500 Euro gekostet haben, von Schönebecker Apotheken. Weitere Sponsoren werden gesucht. Verteilt werden die Pässe derzeit an Seniorenvereine, sie können aber zu den Sprechzeiten – dienstags von 9 bis 14 Uhr – auch im Büro des Stadtseniorenrates am Markt 12 abgeholt werden.