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Erfolg Die Zenser Ortsfeuerwehr hat es geschafft

Die Brandbekämpfer präsentierten auf ihrer Jahreshauptversammlung am Sonnabend gleich sechs neue Feuerwehrmänner und drei Anwärter.

Von Julia Schneider 07.02.2016, 19:43

Zens l „Jetzt heißt es weitermachen und dran bleiben!“, gibt Bernd Möhring, Ordnungsamtsleiter in der Gemeinde Bördeland, den Zenser Brandbekämpfern mit auf den Weg. Seine Worte sprach er – genau wie Gemeinde-Bürgermeister Bernd Nimmich und Ortsbürgermeister Frank Ahrend zuvor – aber mit Stolz und Freude in der Stimme aus. Denn was die Zenser Feuerwehr im vergangenen Jahr geschafft hat, davon können sich selbst große Feuerwehren eine Scheibe abschneiden.

Nachdem vor gut einem Jahr der ehemalige Wehrleiter wegen gesundheitlicher Probleme seinen Posten aufgeben musste, stand zunächst die Leitung der Wehr in den Sternen. Eckhard Seiler meldete sich als kommissarischer Leiter. Zudem war die Einsatzbereitschaft der Wehr nicht mehr rund um die Uhr gegeben.

Acht aktive Einsatzkräfte, die beruflich eingebunden waren, konnten die Dienste einfach nicht mehr abdecken. Deshalb startete die Feuerwehr gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und Ortsbürgermeister Frank Ahrend eine Werbeaktion im Ort. Die Zenser sollten für den ehrenamtlichen Feuerwehrdienst gewonnen werden. Und das funktionierte. Acht neue Kameraden konnten bei einem Informationsabend im April gewonnen werden.

Und dann ging alles ganz schnell: sechs von ihnen absolvierten im Herbst bereits ihren Grundlehrgang im Feuertechnischen Zentrum Staßfurt und sind schon für die Nachfolgelehrgänge angemeldet. Zu den zwei weiteren Anwärtern, die ihre Grundlehrgänge in Kürze absolvieren wollen, ist mittlerweile ein weiterer gekommen, sodass die Feuerwehr neun neue Mitglieder zählt. Seitdem die prekäre Situation der Wehr Anfang 2015 bekannt geworden war, sind neben den Helfern aus Orts- und Gemeindeverwaltung auch Helfer aus den eigenen Reihen tätig geworden. So haben sich die Feuerwehrleute aus dem Nachbarort Kleinmühlingen der Zenser angenommen und führen alle zwei Wochen gemeinsam mit ihnen Dienstabende durch.

Anders als beispielsweise die Wehren in Schönebeck, schauen die Zenser rein rechnerisch nicht auf viele Einsätze zurück. 2015 brannte es zweimal im Kinderheim an der Bördestraße. An einem Tag mussten die Kameraden Sturmschäden beseitigen, an einem anderen wurden sie als Unterstützer zu einem Scheunenbrand nach Biere gerufen. Zudem nahmen sie an einer Einsatzübung des Löschzuges Süd in Kleinmühlingen teil.

Neben diesen vergleichsweise wenigen Vorkommnissen haben die Feuerwehrkameraden bei den kulturellen Veranstaltungen des Ortes jedoch wieder alle Hände voll zu tun gehabt. „Ohne eure Mithilfe geht es nicht!“, bescheinigt auch Frank Ahrend und erklärt, dass die Feuerwehrleute ihre Freizeit für den kleinen Ort Zens opfern würden, sei hier doppelt bedeutsam. Der Teilerfolg, dass im vergangenen Jahr so viele neue Kameraden gewonnen werden konnten, sei nicht zu unterschätzen, so Frank Ahrend. Und obwohl es toll sei, dass die Ortswehr erhalten geblieben ist, sei es für die Ausstattung der Kameraden von Vorteil, im Verbund Bördeland zu agieren.

Zens sei ein schöner, idyllischer Ort, ließ Gemeindebürgermeister Bernd Nimmich verlauten und erklärte, er wolle die Vereine und Ehrenamtlichen dort nicht missen. Dazu gehöre eben auch die Feuerwehr. Geehrt werden bei der Sitzung nicht nur Kameraden, die bereits seit zehn Jahren Feuerwehrmänner sind, sondern auch alle neuen Mitglieder der Zenser Wehr. Einige von ihnen, so erzählt Eckhard Seiler der Volksstimme auf Nachfrage, seien nicht abgeneigt, später den Posten des stellvertretenden Wehrleiters zu bekleiden. Bis dahin müsse wohl aber noch etwas Zeit vergehen, denn die Laufbahnverordnungen müssten eingehalten und die nötige Ausbildung absolviert werden. Erst, wenn es einen Stellvertreter gibt, kann Eckhard Seiler offiziell zum Wehrleiter gewählt werden.