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St. Johannis Salzer Kirchbauverein löst sich auf

Mehr als 30 Jahre hat es gedauert - jetzt ist die Salzer St.-Johannis-Kirche fertig saniert. Nun löst sich der Kirchbauverein auf.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 10.02.2016, 18:04

Bad Salzelmen l Dach und Türme, Fenster, Altar und Emporen, Kirchengestühl ... Eigentlich gibt es keine Stelle, die in der Salzer St.-Johannis-Kirche in den vergangenen 30 Jahren nicht einer Schönheitskur unterzogen wurde. Dabei waren diese Sanierungsarbeiten natürlich nicht nur kosmetischer Natur. „Zu Beginn der 1980er Jahre glich die Kirche einer Ruine“, blickt Michael Feldbach zurück. Durch große Löcher im Dach regnete es rein, die Fenster waren undicht und einige Abschnitte im Fußboden der Emporen drohten durchzubrechen, zählt er einige Beispiele auf. Er ist einer der Mitstreiter, die sich seit 1981 dem Wiederaufbau der herrlichen Salzer Kirche verschrieben haben. 1991 haben die Ehrenamtlichen den Kirchbauverein gegründet.

Heute zählen 120 Frauen und Männer zu den Mitgliedern. Gemeinsam haben sie mit der Unterstützung von Sponsoren und Ehrenamtlichen Vieles geschaffen - nämlich sowohl die St.-Johannis-Kirche wieder herzurichten und ein ausgeprägtes kulturelles Leben in dem Gotteshaus zu etablieren. Doch nun soll ein Einschnitt erfolgen: Der Kirchbauverein löst sich zum April 2017 auf.

„Dafür gibt es mehrere Gründe“, sagt Michael Feldbach, der seit jeher als Vorsitzender den Kirchbauverein führt. Einerseits sei der Vorstand überaltert. „Wir haben zwar junge Mitglieder, aber die können und wollen aus verschiedenen Gründen nicht im Vorstand arbeiten“, sagt er. Und das zweite Argument: „Die wesentlichen Baumaßnahmen an und in der Kirche sind abgeschlossen“, sagt Michael Feldbach. Zwar werden seiner Meinung nach immer wieder neue Werterhaltungsmaßnahmen erforderlich sein. „Diese Aufgabe muss dann wieder der Gemeindekirchenrat übernehmen. Das sind dann aber auch machbare Aufgaben“, führt er aus. So laufen derzeit die Arbeiten am Chorpfeiler rechts hinter dem Altar. Außerdem soll noch vor Ostern der inzwischen dritte restaurierte Kronleuchter montiert werden.

Leicht habe sich keiner die Entscheidung zur Vereinsauflösung gemacht, betont Michael Feldbach. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Vereinsmitglieder seit jeher um die „Offene Kirche“, den jährlichen Konzertsommer, das Johannisfest, die Flohmärkte und den Tag des offenen Denkmals gekümmert haben. Das alles ist nicht ohne. Fällt mit dem Kirchbauverein also das kulturelle Leben in und um dieses Gotteshaus weg? „Hierzu führen wir noch Gespräche mit dem Gemeindekirchenrat“, sagt der Vereinsvorsitzende. Einige Mitglieder seien bereit, auch ohne den Verein dann entsprechende Aufgaben zu übernehmen. Während das aber derzeit noch vakant ist, so kann der Vereinschef auf etwas definitiv „Schönes“ verweisen, wie er sagt. Denn zum Abschluss der Kirchbauverein-Ära bringen die Mitglieder ein Buch heraus über die Bauarbeiten und das Leben im Verein. Rund 120 Seiten zählt das Buch, das in einer Auflage von 500 Stück gedruckt wird. Zu lesen sind Beiträge, die seit 2000 regelmäßig im Kurortmagazin erschienen sind. „Das Buch ist ein schöner Abschluss“, schätzt Michael Feldbach ein.

Apropos Abschluss: Natürlich verabschieden sich die Mitglieder nicht sang- und klanglos. Im Frühjahr 2017 wollen sie ein gebührendes Abschlussfest begehen, um sich außerdem bei allen Unterstützern zu bedanken. „Denn viele Firmen sind zu Recht stolz auf das, was sie hier geleistet haben“, sagt er.