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SchmaZ Warum heißt die Zeitung „Zeitung“?

Sie sind aufgeweckt und wissbegierig, die Viertklässler der Waldschule Elbenau.

Von Heike Liensdorf 26.02.2016, 17:13

Elbenau l Eine Unterrichtsstunde kann so kurz sein ..., zu kurz, um alle Fragen der Viertklässler in der Waldschule Elbenau rund um die Volksstimme und den Beruf des Redakteurs zu beantworten. Allesamt hatten sie sich interessante Fragen überlegt, die sie dem Besuch stellen wollten. Zum Abschluss ihrer „Schüler machen Zeitung“-Zeit (ein Projekt von Volksstimme und Kultusministerium) hatten sie sich eine Redakteurin der Schönebecker Volksstimme eingeladen. „Ja, die Kinder sind sehr interessiert. Manchmal denke ich auch, wir brauchen für das Projekt mehr Zeit“, freute sich auch Lehrerin Heike Rasche über ihre wissbegierigen Schüler.
Die Fragen der Jungen und Mädchen waren bunt gemischt. Hier einige Beispiele:
• Karl Hassel: „Wann müssen Sie aufstehen?“
• Alexa Krautheim: „Warum sind Sie Redakteurin geworden?“
• Felix Schlegel: „Beim Interview - schreiben Sie da alles mit, nehmen Sie es auf oder merken Sie sich alles?“
• Henriette Kästner: „Woher wissen Sie, wann und wo etwas passiert?“
• Moritz Tepfer: „Gab es das schon einmal, dass eine Zeitungsseite halbleer gedruckt worden ist, weil Sie keinen Stoff zum Füllen hatten?“
Fragen über Fragen, die Volksstimme-Redakteurin Heike Heinrich beantworten konnte. Aber bei vier Anliegen musste sie passen:
• Jonas Gonschior: „Warum gibt es keine lokale Kinderseite?“ Die „Pusteblume“ im überregionalen Teil reicht ihnen anscheinend nicht aus. Was würden sie denn auf einer lokalen Kinderseite gern lesen wollen? Und schon sprudelten die Anregungen: Witze, Berichte über neues Spielzeug und neue Filme, Märchen, Comics, Backrezepte. Und was toll wäre: Wenn immer der neueste Spielzeug-Katalog beiliegt
• Eric Fuchs: „Warum heißt die Zeitung eigentlich Zeitung?“ Eine gute Frage. Die Volksstimme recherchierte intern nach. „Die Zeitung heißt Zeitung, weil darin Nachrichten stehen. Als noch keine Zeitungen gedruckt wurden, wurden Nachrichten mündlich verbreitet, zum Beispiel indem man einen Boten zum König schickte. Zu Anfang des 14. Jahrhunderts sagten die Menschen allerdings nicht ,Zeitung‘ dazu, sondern ,zidunge‘“, arbeitet Kerstin Singer zu, die das Projekt „Schüler machen Zeitung“ koordiniert.
• Leonie Kröpke: „Wer hat sich ausgedacht, dass es eine Zeitung gibt?“ Dazu weiß Kerstin Singer: „Das erste gedruckte Nachrichtenblatt, das die Bezeichnung einer Zeitung im modernen Sinn verdient, war die ,Relation‘. Sie wurde von Johann Carolus gegründet und erschien ab der zweiten oder dritten Septemberwoche des Jahres 1605 einmal wöchentlich in Straßburg im Elsass.
Die erste Tageszeitung der Welt kam 1650 in Leipzig heraus. Der Drucker Timotheus Ritzsch veröffentlichte im Juli 1650 erstmals die ,Einkommenden Zeitungen‘. Diese erschienen an sechs Tagen in der Woche.
 
• Leon Anke: „Wie oft kann das Zeitungspapier wiederverwendet werden. Ich habe gehört sieben Mal ...“ Kerstin Singer: „Eine Zeitung, die ins Altpapier gelangt, kann unendlich wiederverwendet werden. Die Volksstimme wird auf hundertprozentigem Recyclingpapier gedruckt. Im Papierwerk werden die alten Zeitungen zerkleinert, die Farbe abgeschöpft und dann je nach Bedarf frischer Zellstoff hinzugegeben. Denn je öfter eine Papierfaser schon verwendet wurde, desto kürzer und instabiler wird sie. Ist also eine Zeitung schon 100 Mal wiederverwendet worden, müssen mehr frische Holzfasern hinzugegeben werden als bei einer Zeitung, die erst einmal in den Altpapierkreislauf gelangt ist.“
Eine Unterrichtsstunde, die auch im Nachgang noch neues Wissen gebracht hat.