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Fusionspläne Wehrleiter löscht hitzige Debatte

Mit Zurückhaltung reagieren die Feuerwehrkameraden aus Bad Salzelmen zu den derzeitigen Fusionsplänen.

Von Olaf Koch 04.03.2016, 16:05

Bad Salzelmen l Geht es nach Steffen David, dann sollte aus der derzeitigen Debatte die Emotion herausgenommen werden und wieder mehr Sachkenntnis einziehen. Der Wehrleiter der Stadtteilfeuerwehr Steffen David beobachtet seit Wochen die angehitzte Diskussion im Nachbarstadtteil Felgeleben. Bei einer Bürgerversammlung machten sich die Bürger Luft über die ersten Ideen der Stadt. Auch Leserbriefe in der Volksstimme spiegeln ein deutliches Bild wider.

„Wenn dabei gesagt wird, dass die wiedergegebene Meinung die der Feuerwehr von Bad Salzelmen ist, dann muss ich dem widersprechen. Das ist sie eben nicht“, so der Wehrleiter im Gespräch mit der Volksstimme. Er beobachtet mit Sorge, dass unterschwellig der Feuerwehr in Salzelmen die Schuld zugeschoben werde, weil die Entwicklung derzeit so ist wie sie ist. „Es ist richtig: Unsere Bedingungen im Gerätehaus sind einfach nicht akzeptabel“, so Steffen David.

Seit mehr als einem Jahrzehnt entspricht das Gerätehaus nicht der DIN-Norm. So sind unter anderem die Stellplätze für die Fahrzeuge nicht nur zu kurz, sondern auch zu schmal, die Sanitäreinrichtungen versprühen den Scharm einer längst vergangenen Zeit und der Umkleidebereich, wo Einsatzkleidung und private Kleidung zusammenkommen, nicht den Vorgaben. Das sind nur drei Gründe, warum die Stadtteilfeuerwehr Bad Salzelmen dringend einen An- oder Neubau benötigt. Erschwerend kommt hinzu, dass erst vor Wochen die Feuerwehr-unfallkasse den Durchgang durch den Turm zwischen den Fahrzeughallen gesperrt hat. „Das alles ist so nicht akzeptabel“, macht Steffen David aufmerksam.

In der Stadtverwaltung kennen die Verantwortlichen das Landesprojekt „Feuerwehr 2020“, wonach in Sachsen-Anhalt auch für die Zukunft ein „leistungsstarkes, modernes und an den wesentlichen Bedürfnissen des Brand- und Katastrophenschutzes ausgerichtetes Hilfeleistungssystem aufrecht zu erhalten“ ist, das „den Erfordernissen zum Schutz der Bevölkerung unter effizienter Verwendung finanzieller Ressourcen gerecht wird“. So besteht zumindest die Idee, die Wehren Frohse und Tischlerstraße zur Wache Nord und Salzelmen und Felgeleben zur Wache Süd zusammenzulegen.

Ausdrücklich lobt Wehrleiter David das bisherige Vorgehen der Verwaltung: „Selbstverständlich ist es der richtige Weg, zunächst mit den Feuerwehrkameraden darüber zu sprechen. Aber mehr als eine Vorstellung des Projektes ist es nun mal nicht“, so Steffen David. Er spricht sich dafür aus, dass Gefühle aus dem derzeitigen Diskussionprozess zurückgenommen und zu einer Sachlichkeit zurückgekehrt werden muss.

Erst dann, wenn die Stadt mögliche Variaten im Vergleich und die dazugehörigen Kosten sowie eine fachliche Untersetzung vorweisen kann, wolle er sich an der Debatte der Meinungsäußerungen weiter beteiligen. „Das alles vorher zu tun, darin sehe ich einfach keinen Sinn“, so der Wehrleiter. Er steht im Übrigen zunächst allen möglichen Varianten offen gegenüber: Anbau- sowie Neubau mit und ohne Fusion.