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Proben Musical mit verdrehter Welt

Ein neues Musical wird 2016 den Salzlandkreis begeistern. Dieses Mal trägt es den Namen „Twisted - Das verdrehte Musical“.

Von Falk Rockmann 04.03.2016, 00:01

Schönebeck/Staßfurt l Die Welt steht Kopf. Was vormals gut war, ist nun böse. Und das Negative ist nun das Positive. Klingt verrückt? Ist es auch. Trotzdem bringt das Ausnahmetalent Tobias Wilke ausgerechnet diese verwirrende Thematik auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Sein neuestes Werk trägt den Titel „Twisted – Das verdrehte Musical“.

Ganz anders wird dieses Stück im Vergleich zu seinem Vorjahreswerk „Elion“. Die Begeisterung des Publikums sorgte für zwei Zusatzveranstaltungen der anfangs geplanten vier Termine. Und am Ende gewann Tobias Wilke mit seinem Team sogar den Jugend-Kultur-Preis des Landes. Das spricht für sich. Schon 2015 hatte der Abiturient, der „Elion“ komplett allein geschrieben und komponiert hatte, Schüler der Kreismusikschule, den Chor des Staßfurter Dr.-Frank-Gymnasiums und das Streichorchester „Saitenspiel“ in sein Schaffen integriert.

Zwei Wege, die man im Leben gehen kann.

2016 kommt nun etwas ganz Neues. Während sich „Elion“ um eine keltische Sage drehte, steht bei „Twisted“ die Welt Kopf. „Wir stellen die zwei Wege dar, die man in seinem Leben gehen kann“, umschreibt der 19-Jährige, der derzeit ein Berufsorientierungspraktikum am Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium Schönebeck absolviert. Gut und Böse finden in „Twisted“ ihre Jobs nach 300 Jahren langweilig und tauschen die Rollen. Das kann nicht gut gehen. „Das Gleichgewicht gerät aus den Fugen“, fasst er das dann folgende heillose Durcheinander zusammen.

94 Mitwirkende hat der 19-Jährige für sein diesjähriges Projekt zusammengetrommelt. Darunter sind wieder die Streicher von „Saitenspiel“ und Kreismusikschüler aus Staßfurt. Eine Veränderung gibt es bei den Gymnasiasten. „Ich möchte verschiedenen Einrichtungen die Möglichkeit geben, sich einzubringen“, sagt Tobias Wilke. Deshalb seien 2016 die Schüler des Schönebecker Gymnasiums mit im Boot.

Eine erste gemeinsame Probe aller Beteiligten ist inzwischen erfolgt. Die nächsten Gemeinschaftsproben sollen im April erfolgen, bevor am 24. Mai die Premierenvorstellung von „Twisted“ im Schönebecker Dr.-Tolberg-Saal gezeigt wird. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Doch Tobias Wilke ist guter Hoffnung.

Die Idee zu „Twisted“ entstammt wieder seinem Kopf. „Dafür sind meine sechs Wochen Sommerferien draufgegangen“, erzählt er ohne Wehmut. Ende Januar waren alle Feinheiten eingebaut. Apropos Feinheiten: Beim „Feintuning“ des Skriptes gab es Hilfe. Mit Peter Roskoden, der 2015 eine Hauptrolle spielte, und der Musikerin Annalena Schiemann hat er sich zwei kreative Köpfe dazu geholt. Nicht nur das. Auch er selbst habe sich weiterentwickelt, sagt er im Volksstimme-Gespräch. So habe sich seine kompositorische Leistung gesteigert.

„Ich habe das Thema dieses Mal anders umgesetzt und es ist aufwendiger“, erzählt er. Inklusive Pause wird das Musical dieses Mal zirka zwei Stunden dauern. Das sind für das Publikum dann zwei Stunden des Mitfieberns. Wenngleich der junge Staßfurter zu seinem aktuellen Projekt nicht zu viel verraten will, so lassen die Erfahrungen aus dem Vorjahr einiges erwarten. Dabei geben nicht nur die Schauspieler alles. Sondern auch die Musiker.

Vier Aufführungen sind in Schönebeck und Staßfurt geplant.

Bei „Twisted“ sind sie nicht auf ein Land und damit eine Musikrichtung festgelegt. „Die Reise geht in verschiedene Länder und damit gibt es auch verschiedene Musikrichtungen“, lässt sich Tobias Wilke nicht zu sehr in die Karten blicken.

Vier Aufführungen sind geplant. Finanziert wird das Projekt aus zwei Töpfen. So fließe die 2500-Euro-Dotierung des Jugend-Kultur-Preises des Landes 2015 in die neue Produktion. Und die andere Finanzhälfte? Wie bereits im Vorjahr unterstützt die Salzland-Sparkasse auch 2016 das Musikprojekt von Tobias Wilke. 1500 Euro gibt das Institut als Anschubfinanzierung hinzu. „Ehrenamtliches Engagement ist immer förderwürdig. Aber wenn man junge Menschen fördern kann, macht das einen Landkreis noch attraktiver“, erklärt Vorstandsvorsitzender Hans-Michael Strube. Dass die Jugend ja eigentlich nichts tauge, habe schon Sokrates gesagt, so Strube. Aber er sei im Gegenteil immer entzückt, wenn man solche Jugendlichen wie Tobias Wilke erleben kann.

Das änderte sich auch nicht, als sechs Orchestermitglieder anlässlich der Unterzeichnung des Sponsoringvertrags diese Woche im Staßfurter Sparkassenschiff eine kleine Kostprobe gaben und Peter Roskoden sang: „Gut sein ist blöd.“ Ja, der Bass spielt wie im Vorgänger-Musical „Elion“ den Bösen. Tobias Wilke zum Skript: „Peter wollte, dass das Böse mal gewinnt. So wird es sein. Aber es gibt dennoch ein Happy-end.“ Und soviel verrät der Komponist und Texter noch: „Amon taucht in dem Stück auf – das Abgrund-Böse – und da haben Gut und Böse gemeinsam einiges zu tun. Ach ja, und Amon wird übrigens von einer Frau gespielt...“

Folgende öffentliche Veranstaltungen sind geplant: am Dienstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, im Dr.-Tolberg-Saal Bad-Salzelmen und am Freitag, 27. Mai, 19.30 Uhr, im Salzlandcenter Staßfurt (Kartenreservierung für Staßfurt – 13,50 Euro – das Stück über Telefon (03925) 8 70 00.