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Freibad Länger offen für mehr Geld

Das Schönebecker Freibad soll über die Sommerferien hinaus geöffnet werden. Ebenso diskutiert wird eine Erhöhung der Eintrittspreise.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 08.03.2016, 14:14

Schönebeck l Ein Thema, das eher mit ambivalenten Gefühlen besetzt sein dürfte, wird am Mittwoch, 16. März, erstmals von den Mitgliedern des Fachausschusses Soziales diskutiert. Dabei geht es um das Freibad. Das Positive: In diesem Sommer soll die Freizeiteinrichtung über die sechs Wochen Sommerferien hinaus geöffnet werden. Das Negative: Damit einher geht eine geplante Erhöhung der Eintrittspreise.

Was sind die Beweggründe der Stadtverwaltung?

Da sich die Stadt Schönebeck seit 2004 in der Haushaltskonsolidierung befindet - also sparen muss - darf das Freibad nur für den Zeitraum der sechswöchigen Sommerferien geöffnet werden. Ausnahmen bestätigen die Regel. 2015 dauerten die Sanierungsarbeiten an der Volksschwimmhalle im Sommer länger als geplant. Deshalb wurde das Freibad auch nach den Ferien geöffnet. Und haben die Ferien in manchen Jahren besonders spät begonnen, wurde die Freizeiteinrichtung punktuell an heißen Wochenenden zuvor geöffnet. 2016 ist es sozusagen andersherum: Die Sommerferien starten 2016 am 27. Juni und enden am 10. August. Aus Sicht der Verwaltung soll die Saisonöffnung um drei Wochen, also bis zum 31. August, verlängert werden. „Um den Bedürfnissen der Bürger entgegenzukommen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Das wird die Wasserratten unter den Schönebeckern freuen.

Doch so einfach geht die verlängerte Saisonöffnung nicht vonstatten. Denn mit ihr einher gehen der Stadtverwaltung nach ebenso mehr Kosten. „Wir betreiben nach wie vor die Volksschwimmhalle und das Freibad mit nur einem Personalstamm“, erklärt der zuständige Dezernent Joachim Schulke auf Volksstimme-Nachfrage. Ist die eine Einrichtung geöffnet, muss die andere schließen. Das wurde in der Vergangenheit immer so gehandhabt. Jedoch ist es für die Stadt eine Pflicht, das Schulschwimmen abzudecken. Deshalb müsse die Volksschwimmhalle also für die drei Wochen verlängerte Freibadzeit trotzdem geöffnet werden. Zumindest teilweise. Für diese Zeit seien unter anderem Aushilfskräfte notwendig.

Summa summarum rechnet die Stadtverwaltung bei der anvisierten verlängerten Öffnungszeit mit Mehrkosten von 8100 Euro. Deshalb sei eine „Erhöhung der Eintrittsentgelte im angemessenen Rahmen unumgänglich“, steht dazu in der Beschlussvorlage. Konkret heißt das, dass Kinder unter drei Jahren künftig nicht mehr kostenfrei in das Freibad dürfen. Der normale Tarif soll um je 50 Cent erhöht werden. Deutlicher ist der Preisanstieg bei der Saisonkarte und dem Familienpass (siehe Textende).

Mit diesen Preissteigerungen will die Stadtverwaltung Mehreinnahmen in Höhe von rund 4000 Euro akquirieren. Diese Zahl ist nicht fix, schließlich ist sie abhängig von den tatsächlichen Besucherzahlen. 2015 kamen rund 10 800 Wasserratten, 2014 waren es 7000 und 2013 wiederum 14 800.

Gesetzt dem Fall, die Rechnung der Verwaltung geht auf. Dann bleiben noch weitere 4100 Euro, die der Beschlussvorlage nach durch Einsparungen an anderer Stelle zusammenkommen sollen. Aufgezählt werden Wasserkosten in der Volksschwimmhalle, Energiekosten bei den Sportstätten sowie eine Erstattung aus dem Vorjahr bei den Sportstätten.

Die Mitglieder des Fachausschusses Soziales diskutieren das Thema am Mittwoch, 16. März, ab 17 Uhr im Kleinen Sitzungssaal im Rathaus. Die Entscheidung wird der Stadtrat am 14. April fällen.

Die Eintritsspreise im Überblick

Entgelt alt

• pro Person: 3,50 Euro

• ermäßigt 2,50 Euro

• Kleinkinder bis 3 Jahre kostenfrei

• Saisonkarte pro Person: 87,50 Euro

• Saisonkarte ermäßigt: 62,50 Euro

• Teiltageskarte (2 Stunden vor Schließung): 2 Euro

• Familienpass: 7 Euro

 

Entgelt neu

• pro Person: 4 Euro

• ermäßigt 3 Euro

• Kleinkinder bis 3 Jahre 1 Euro

• Saisonkarte pro Person: 95 Euro

• Saisonkarte ermäßigt: 70 Euro

• Teiltageskarte (2 Stunden vor Schließung): 2,50 Euro

Familienpass: 9 Euro

Quelle: Anlage der Beschlussvorlage 0277/2016