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Feuerwehrfusion Pläne auf Scheiterhaufen?

Schönebeck wird eine Fusion der Feuerwehren Bad Salzelmen und Felgeleben nicht durchsetzen. Es gibt keine Mehrheit für die Idee.

Von Olaf Koch 11.03.2016, 01:15

Felgeleben/Sachsenland l Nein, entschieden ist es noch nicht. Doch die Signale, die am Donnerstag bei einem Gespräch mit der Volksstimme Schönebecks Oberbürgermeister, Bert Knoblauch (CDU), und sein Sicherheits- und Ordnungsdezernent, Joachim Schulke, gaben, werden vor allem bei der Stadtteilfeuerwehr Felgeleben mit einem gewissen Aufatmen aufgenommen werden. „Wenn die Mehrheit der Kameraden eine Fusion nicht wünscht, werden wir von der Idee Abstand nehmen“, sagten Knoblauch und Schulke mehrmals im Gespräch unisono.

In den vergangenen Wochen liefen nicht nur Kameraden der Feuerwehr Felgeleben, sondern auch Bürger gegen das Vorhaben Sturm. Um eine schlagkräftige Feuerwehr zu bilden, trug die Stadtverwaltung das Vorhaben in die Diskussion, mit dem möglichen Ersatzneubau eines Feuerwehrgerätehauses für Bad Salzelmen gleichzeitig die Wehren südlich der Eisenbahnstrecke zu fusionieren. Doch die Bürgerversammlung vor zwei Wochen im „Dorf“ und der leichte Gegenwind bei Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren machten den Verantwortlichen deutlich, dass es für die Fusionsidee vermutlich keine tragbare Mehrheit gibt.

Die mögliche Aufgabe des Vorhabens ist nun keine Niederlage. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir zunächst die Feuerwehrkameraden um eine Meinung befragen werden und danach erst den Vorgang im Stadtrat debattieren wollen. Im ersten Abschnitt befinden wir uns nach wie vor“, so Bert Koblauch. Er und Joachim Schulke machten deutlich, dass sie weiterhin von der Richtigkeit des Fusionsschrittes überzeugt sind.

Doch ob es den in diesem oder im nächsten Jahr geben wird, bleibt nun ungewiss. Viel wichtiger ist indes die Frage, wie das Problem des maroden Feuerwehrgerätehauses in Bad Salzelmen gelöst wird. „Die Kameraden brauchen dringend neue Räumlichkeiten“, so Dezernent Joachim Schulke. Das jetzige alte Haus ist zu klein, zu eng und entspricht nicht im Entferntesten den DIN-Vorschriften. Seit Jahren bemängelt dies die Feuerwehrunfallkasse, die gegenüber der Volksstimme keine Stellungnahme abgeben wollte.

Doch die Stadt hat die Feuerwehrunfallkasse als Partner an der Seite. Beide sind bereits gegenüber dem Land als Fördermittelgeber aufgetreten und haben gemeinsam die Notwendigkeit eines Anbaus mit Ertüchtigung des alten Gerätehauses oder eben eines Ersatzneubau angemahnt.

Wenngleich der Neubau womöglich teurer sein wird als ein Anbau an das bestehende Depot, ist dies aus Sicht der Stadt nur eine Momentaufnahme. „Über kurz oder lang ist das alte Gerätehaus in Salze ein Risiko. Die Betriebskosten dort stehen in Zukunft in keinem Verhältnis mehr. Deshalb favorisieren wir den Neubau an der Boeltzigstraße“, so der Dezernent.

Ob der Neubau lediglich für Salzelmen oder für die fusionierte Feuerwehr gebaut werden wird, ist zunächst zweitranging. „Wir müssen über die Änderung des Flächennutzungsplanes zunächst abfragen, ob der Standort in Frage kommen würde“, so der Oberbürgermeister. Aus diesem Grund wird demnächst dieser Beschluss in den nächsten Stadtrat zur Entscheidung eingebracht.

Erst danach, wenn alle baulichen Steine aus dem Weg geräumt sind, soll vom Stadtrat entschieden werden, welche Variante favorisiert werden soll: Anbau oder Neubau? Dazu ist es erforderlich, dass beide Kostenvorschläge zur Beurteilung den Stadträten vorliegen. Bis dafür muss sich auch das Innenministerium entschieden haben, ob sie das eine oder andere Vorhaben mit Fördermitteln unterstützen würden.