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Parkinson Freude kommt nicht zu kurz

In wenigen Tagen ist es soweit: Jährlich am 11. April rückt der als Welt-Parkinson-Tag ausgerufene Tag eine Krankheit in den Blickpunkt.

Von Olaf Koch 28.03.2016, 17:04

Schönebeck l Box-Legende Muhammad Ali, Hollywood-Star Michael J. Fox und Kabarettist Ottfried Fischer haben es gemeinsam: Sie sind Parkinson-Patienten. Allein in Deutschland sind etwa 350 000 Menschen an Parkinson erkrankt. „Glauben Sie, dass Sie den Menschen das ansehen?“, fragt Hella Richter, Vorsitzende der Parkinson-Regionalgruppe Schönebeck. Sie wartet die Antwort gar nicht erst ab: „Parkinson sehen sie im Anfangsstadium nicht“, sagt sie.

Oftmals werden die Symptome – überwiegend tritt die Krankheit bei Menschen zwischen dem 55 und dem 65. Lebensjahr auf – dem Alter zugeschrieben. Die Beweglichkeit lässt nach, Betroffene beginnen zu zittern, sie haben Probleme beim Riechen und Taumeln womöglich beim Spaziergang auf der Straße. „Meist ist es dann zu spät. Wer geht schon bei diesen einzelnen Ursachen zum Arzt?“, fragt die Vorsitzende der Schönebecker Regionalgruppe, die im April des Jahres 1992 gegründet wurde. Damit wird die Gruppe im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen begehen.

Der Anlass, warum sich die Regionalgruppe damals in der Elbestadt gründete, ist heute noch aktuell: Betroffenen und Angehörigen soll ein Ort gegeben werden, um sich auszutauschen, mit anderen Parkinson-Kranken darüber zu sprechen und gemeinsame Dinge zu unternehmen. Derzeit zählt die Regionalgruppe 49 Mitglieder, darunter sind 18 Angehörige. „Sie alle kommen aus Schönebeck, Barby, Calbe, Glinde, Kleinmühlingen und Menz“, berichtet Hella Richter in einem Pressegespräch.

Wie oftmals bei Krankheiten ist der Sport eine Methode, um trotz der Einschränkungen weiter im Alltag ein wenig sicherer beweglich zu sein. Aus diesem Grund findet mittwochs eine Gymnastikstunde statt. Diese leitet Ingrid Frank, die nicht nur seit fast 20 Jahren Mitglied in der Regionalgruppe ist, sondern für den Sport die nötigen Qualifikationen und Weiterbildungen nachweisen kann. So kann optimal auf die Belange der Parkinson-Kranken eingegangen werden.

Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder zur Gruppenversammlung. Dabei stehen aktuelle Themen im Vordergrund, hin und wieder werden Experten dazu eingeladen: Ärzte, Vertreter von Krankenkassen oder andere. Sie sprechen dann über neueste Entwicklungen oder geben Hinweise, wie Betroffene noch besser ihr Leben meistern können. Doch auch die Freude und das Lachen sollen in der Gruppe nicht zu kurz kommen. So führen die Mitglieder nicht nur regelmäßig gemeinsam die Gymnastik durch, sondern auch Kegel- und Spielnachmittage, fahren zum Schönebecker Operettensommer oder zu anderen Musikveranstaltungen in der näheren Umgebung.

Mit der Zunahme der allgemeinen Lebenserwartung ist das Ansteigen der Erkrankung vorhersehbar. Die Forschung geht demnach davon aus, dass sich die Zahl der Parkinson-Erkrankungen in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird.

Im Internet: http://parkinson- vereinigung-lsa.de/ content/47/38/regionalgruppen