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Unfälle Schwerpunkt Bundesstraße?

Drei schwere Verkehrsunfälle in den vergangenen Tagen auf Bundesstraßen: Sind die Kreuzungen ein aktueller Schwerpunkt?

Von Olaf Koch 07.04.2016, 18:19

Schönebeck/Staßfurt l Tragisch endete am vergangenen Freitag ein Verkehrsunfall zwischen Biere und Borne: Auf der Kreuzung der Landes- und Bundesstraße stießen zwei Autos zusammen. Dabei starb ein 79-jähriger Schönebecker, zwei weitere Personen wurden schwer verletzt.

Drei Tage später kam es auf der gleichen Kreuzung wiederum zu einem Unfall. Zwei Autos stießen zusammen, wobei sich eine Frau verletzte.

Einen Tag später krachte es auf der Schönebecker Umgehungsstraße – einer Bundesstraße. Ein Transporter und ein Pkw prallten zusammen.

Innerhalb von nur fünf Tagen kam es auf Bundesstraße in der Region zu schweren Verkehrsunfällen. „Diese Häufung ist tatsächlich außergewöhnlich“, schätzte der Sprecher des Polizeirevieres Salzlandkreis in Bernburg, Marco Kopitz, ein. Beide Unfallorte sind nach ersten Einschätzungen der Polizei aber bisher keine Schwerpunkte.

Doch beide Kreuzungen – sowohl jene zwischen Biere und Borne als auch von Schönebeck auf die Bundesstraße – haben Gemeinsamkeiten: Es sind Kreuzungen mit Anschluss an eine Bundesstraße. An beiden Kreuzungen ist die Geschwindigkeit auf der Hauptstraße auf 70 Stundenkilometer begrenzt. „Das sollte in der Regel auch ausreichen. Noch langsamer zu fahren, wäre eine zu starke Abbremsung des Verkehrs auf der Bundesstraße“, meint Marco Kopitz.

Bei allen beschriebenen Unfällen handelt es sich um Vorfahrtsfehler. Diese hätten aus Sicht der Polizei nicht passieren dürfen, weil die Beschilderung ordnungsgemäß und der Straßenverlauf einsehbar ist.

In den zurückliegenden Jahren haben sich beide Kreuzungen nicht als Unfallschwerpunkt herausgebildet, so die Polizei in Bernburg. Aus polizeilicher Sicht entwickelt sich eine Stelle zu einem Schwerpunkt, wenn es innerhalb eines Jahres zu fünf Unfällen kommt. Beide Kreuzungen gehören derzeit nicht dazu.

Dass Polizei und die Unfallkommission in der Regel auf Unfallhäufungen reagieren, zeigen andere Beispiele. Auf der Schönebecker Umgehungsstraße an den Kreuzungen in Richtung Biere und in Richtung Eggersdorf passierten in den zurückliegenden Jahren mehrere schwere Verkehrsunfälle, die teilweise tödlich endeten. Die Folge: An beiden Kreuzungen wurden Ampelanlagen installiert. „Ob wir Ampeln an den anderen beiden Kreuzungen aufstellen lassen, kann ich aus heutiger Sicht noch nicht sagen“, erklärte Kopitz der Volksstimme.

Er rät indes Autofahrern, grundsätzlich an Kreuzungen zu stoppen und sich genau zu vergewissern, ob die Auffahrt frei ist. Und: Auf der Vorfahrtsstraße sollten Fahrer mit Fahrfehlern der anderen rechnen.