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Brunnenfest Händler und Stadt sind sich einig

Die Händler der Schönebecker Innenstadt stehen hinter der Verwaltungsentscheidung, das Brunnenfest an eine Bernburger Agentur zu geben.

Von Heike Liensdorf 21.04.2016, 17:18

Schönebeck l Der Markt ist neu gestaltet - das soll mit einem Brunnenfest Ende Mai gefeiert werden. So weit, so gut. Doch die SPD-Fraktion hat den Eindruck, dass die Händler vor Ort dabei das Nachsehen haben: Eine Agentur aus Bernburg wird die drei tollen Tage organisieren, die ansässigen Gewerbetreibenden müssen Standgebühren berappen. „Wirtschaftsfreundlich und mittelstandsfördernd sieht anders aus“, moniert die SPD-Fraktion in einem Rundschreiben, das an Händler und Stadträte ging (Volksstimme berichtete).

Erhitzte Gemüter dann am Mittwochabend beim Stammtisch der Innenstadthändler. Aber nicht aufgrund der Handhabe des Brunnenfestes. Sondern weil „nun der Eindruck da ist, das Verhältnis Händler und Stadtverwaltung sei so schlecht wie nie“, sagt Jens Kurth, der die Zusammenkunft moderiert. Aber dem sei ganz und gar nicht so. Bei einem Stammtisch im Vorfeld haben die Händler das Thema besprochen. Sie seien weder verärgert, dass ein Bernburger das Fest organisiert, noch dass auch von ihnen Gebühren genommen werden, wenn sie auf dem Festareal einen Stand haben wollen, gibt Jens Kurth den Tenor wieder. Er betont: „Dieses Thema ist absolut kein Streitthema.“ Es dürfe nicht sein, dass das erste Fest auf dem neugestalteten Markt unter einem negativen Stern stehe.

Der wunde Punkt bei vielen Schönebeckern sei sicherlich, so Birgitt Grunert, dass eine Veranstaltungsagentur dafür aus Bernburg genommen werde - warum? Petra Wolff sieht das gelassen: „Wenn es ein großes Fest über mehrere Tage werden soll, gehört da mehr dazu, als nur einen Bierwagen hinzustellen. Lasst doch jemanden von außen kommen und neuen Wind reinbringen.“ Sie appelliert an die Händler, den Veranstalter so gut es geht zu unterstützen. Denn: „Das Fest muss ein Kracher werden.“

Sven Ellert sagt: „Als Wirtschaftsförderer der Stadt unterstütze und setze ich mich natürlich für die hiesige Wirtschaft ein. Doch sehen Sie: Der Auftrag ist in der Region, im Landkreis, geblieben.“ Das Fest soll 26 000 Euro kosten, knapp 12 000 Euro kommen als Sponsorengelder zusammen (wir berichteten). „Der Sponsoringbeitrag reicht für das Programm auf der Bühne. Alles andere - Sicherheitskräfte, Toiletten und so weiter - muss die Agentur selbst stemmen und trägt das volle Risiko.“ Er hofft, dass es gelingt, die Innenstadt mit Festen zu beleben. So wie es im Kurpark passiert mit Kulinarischer Nacht oder Lichterfest. Zum Brunnenfest sollen die Geschäfte am und um den Markt länger öffnen können - am Sonnabend bis in die Abendstunden hinein, für Sonntag sind bereits Sonderöffnungszeiten beantragt, so Sven Ellert.

Jens Kurth ist sich sicher: „Ich glaube, es haben alle etwas davon, wenn das Brunnenfest ein Erfolg wird. Damit ist ein Schritt mehr zur Innenstadtbelebung getan.“

Übrigens: Die Händler am Markt freuen sich, wenn sich Stadträte für ihre Situation interessieren. Aber: „In der Zeit, als der Markt Baustelle war, hat keiner - egal welche Partei - gefragt, ob er helfen oder unterstützen kann“, sagt Elke Kromnik und fügt an: „Sie müssen jetzt nicht einreißen, was wir aufgebaut haben.“