1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Unterricht mit Burkhard Lischka

Gymnasium Unterricht mit Burkhard Lischka

Der SPD-Landeschef Burkhard Lischka stand den Schülern des Calbenser Schillergymnasiums im Sozialkundeunterricht Rede und Antwort.

Von Thomas Höfs 04.05.2016, 02:33

Calbe l Gut ein halbes Jahr lang beschäftigen sich die Schüler am Schillergymnasium mit Europa, sagt Stefan Lenhart. Der junge Lehrer hat sich über den hochrangigen Besuch gestern in der Schule gefreut. Nicht zum ersten Mal kam mit Burkhard Lischka ein ausgewiesener Kenner der politischen Szene im Bund in die Saalestadt. In der Aula trat er vor rund 70 Schülern der zehnten Klassen auf.

Das beherrschende Thema war dabei natürlich die Europäische Union. Wie die Union entstanden ist, wissen die Schüler aus dem Unterricht. In den vergangenen Jahren ist die EU aber immer wieder zum beherrschenden Thema geworden. Zunächst waren es die Schulden einiger Länder, dann die Welle der Flüchtlinge. Die Themen beschäftigen ebenso die Jugendlichen im Gymnasium, nahm der Politiker zur Kenntnis. Es gab sehr viele Fragen an ihn zu den unterschiedlichsten Themen, freute er sich über das große Interesse. So spielte natürlich die Flüchtlingspolitik eine wichtige Rolle. Wie die Bundesregierung die Flüchtlinge sieht, wollten die Schüler dabei auch wissen.

In der Fragestunde ging es quer durch alle Politikfelder. Dabei kam es ebenso immer wieder zu ganz persönlichen Fragen, beantwortete Burkhard Lischka diese Fragen auch gern. Eigentlich, erzählte er den Schülern, wollte er nie Berufspolitiker werden. Als Notar sah er sich bereits alt werden. Als Politiker, gestand er jedoch ein, blicke er viel weiter über den Tellerrand, als es ihm als Notar wahrscheinlich möglich gewesen wäre.

Mit Burkhard Lischka erlebten die Schüler aber ebenso einen Politiker, der einen ausgeglichenen Eindruck auf die Schüler machte und auch andere Meinungen akzeptiert. Im politischen Geschäft kommt es meistens darauf an, sich auf einen Konsens zu einigen, beschrieb er die aktuelle Politik.

Damit die Lehrer in Zukunft aber noch besser die Europäische Union beschreiben können im Unterricht, hatte er einen Koffer dabei. Viele Unterrichtsmaterialien sind darin enthalten beispielsweise über den Aufbau der verschiedenen Institutionen innerhalb der Gemeinschaft.

Die Themensammlung wird vom Land Sachsen-Anhalt herausgegeben, sagte er. Nach dem Treffen mit den Schülern überreichte er den Koffer an die Lehrer, die ihn dann im Unterricht einsetzen sollen.

Anschließend setzte er sich noch mit den Lehrern zusammen, um mit ihnen einige Erfahrungen auszutauschen. So sei ihm an den Kindern aufgefallen, dass sie sich an Grenzkontrollen an den Landesgrenzen stoßen. Beim Winterurlaub, als die Bundespolizei die Grenzen stichprobenweise kontrollierte, sei seinem Sohn das ganz komisch vorgekommen. Dabei könne er sich noch an die Grenzkontrollen früher erinnern, beschrieb er. Die heutige Generation könne mit Grenzkontrollen aber kaum noch etwas anfangen, wundert er sich, wie schnell die Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Als er jugendlich war, hätten ihn damals ganz andere Dinge beschäftigt, beschrieb er.

Für den Schulleiter war der Besuch des Politikers nicht nur für die Schüler einmal die Möglichkeit, etwas über den Tellerrand zu schauen, sagte Rolf-Uwe Friederichs. Er habe sich sehr gefreut, dass der Bundestagsabgeordnete Zeit gefunden habe. Gerne, entgegnete Burkhard Lischka, könnten auch Schüler mal für ein oder zwei Tage ihn im Bundestag besuchen und ihm bei der täglichen Arbeit über die Schulter schauen. Einige Schüler hätten die Möglichkeit genutzt, erzählte er. Das sei außerdem die Möglichkeit, mal direkt in der Praxis zu sehen, was es heißt, Politiker zu sein. Für so eine praktische Erfahrung gebe es nach seiner Meinung bestimmt einen oder zwei Tage schulfrei. Schließlich lernten die Schüler bei dem Ausflug etwas für das Leben, zeigte er sich sicher.