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Schützenverein Faszination des Schießsports

Gut besucht war der Tag der offenen Tür des Schützenvereins „Hubertus“ am Sonnabend.

Von Ulrich Meinhard 21.05.2016, 18:35

Schönebeck l Ordentlich Munition ist draufgegangen beim Tag der offenen Tür des Schönebecker Schützenvereins „Hubertus 1990“. Der hatte am Sonnabend die geneigte Öffentlichkeit eingeladen, auf den Schießstand am Hummelberg zu kommen, um die Faszination des Schießsports zu erspüren. In der Tat standen schon um 9 Uhr die ersten Besucher am Schießstand, den Veronika und Manfred Göritz gemeinsam mit ihrem Vereinskameraden Franz-Jürgen Siegfeld betreuten. Das Trio erklärte geduldig und freundlich jedem Gastschützen die Handhabung der Handfeuerwaffen wie Pistole und Revolver. Ganz wichtig: Den Lauf immer nach vorn, also in Richtung Kugelfang richten, niemals damit gestikulieren. Auch wichtig: ein sicherer Stand, ein fester Griff und beim Abfeuern die Luft kurz anhalten. „Man muss erst einmal ein Gefühl für die Waffe entwickeln“, fasst Manfred Göritz die halbe Kunst des Schießens in einem Satz zusammen. Die andere Hälfte? „Üben“, lautet die Antwort. Viel üben. Göritz ist schon etliche Jahre im Verein „Hubertus“. Mindestens 18 Mal im Jahr muss ein Vereinsschütze auf den Schießstand kommen und trainieren, sagt er. Überhaupt gibt es für Sportschützen eine Reihe gesetzlicher Vorgaben, die erfüllt sein müssen. Ein untadeliges Führungszeugnis gehört dazu. „Wer Mitglied im Schützenverein werden möchte, läuft ein Jahr lang bei einem erfahrenen Schützen mit. „Dann erfolgt eine Sachkundeprüfung“, erklärt Manfred Göritz. Er und seine Frau sind begeistert vom Schießsport. Und was ihnen obendrein gut gefällt, ist die Kameradschaft untereinander.

Gleiche Regeln bei der Handhabung der Waffen gelten auch am gegenüberliegenden Schießstand, an dem mit Gewehren geschossen wird. Mehrere Modelle sind darunter. Doch auch hier gilt: Zuerst einmal vertraut machen mit dem Gewehr: Wie liegt es an der Schulter? Wie muss der Abstand von Auge und Zielfernrohr sein? Wie fühlt sich der Abzug an? Wie heftig ist der Rückstoß? Zielen, einatmen, Atem anhalten, abdrücken.

Und dann kommt der Moment der Wahrheit. Sind die Projektile im Schwarzen eingeschlagen? Oder irgendwo im Nirwana des Kugelfangs?

Vor einem Jahr ist Felix Lenke nach einem Tag der offenen Tür beim Schießsport „hängengeblieben“. Seither kommt der junge Magdeburger regelmäßig auf den Schönebecker Schießstand und freut sich insgeheim „wenn ich sehe, wie ich mich Monat für Monat verbessere“. Was Felix Lenke bei „Hubertus“ besonders gefällt: „Das ist ein modern ausgerichteter Verein. Andere Vereine sind eher traditionell. Das ist wohl eher was für das fortgeschrittene Alter.“

Ein ausgemacht preiswertes Hobby ist der Schießsport aber nicht. Durchaus ins Geld geht vor allem der Erwerb von Munition. „1000 Schuss für 200 Euro, da etwa liegt der Einstieg, also das untere Segment“, weiß der Nachwuchsschütze inzwischen. Man müsse drum halt wissen, was man will.

Guido Lenz vom Schönebecker Schützenverein zeigt sich erfreut, dass der Tag der offenen Tür von vielen Mitgliedern mitgetragen wird. Er betont: Männer und Frauen schießen gemeinsam, eine extra Frauenwertung gibt es nicht. Die sei auch gar nicht nötig, meint Lenz mit Blick auf die guten Ergebnisse der weiblichen Schützen im Verein. Für ihn selbst sei der Schießsport eine Entspannung - auch wenn es knallt. „Das könnte ich stundenlang machen. Ich bin noch nie mit schlechter Laune vom Schießstand weggefahren“, beteuert er. In der Regel kommen nach einem Tag der offenen Tür drei bis fünf Neue zum Verein. „Damit hat es sich schon gelohnt“, bilanziert Lenz.