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Gottesgnaden Ortsdurchfahrt behält Pflasterung

Im Fall der Verbindungsstraße zwischen Schleuse und Fähre auf Gottesgnaden bleibt es wegen des Denkmalschutzbereiches bei einer Pflasterung.

Von Andreas Pinkert 25.05.2016, 01:01

Gottesgnaden l Bei der Ortslage von Gottesgnaden (Nr. 20 bis 54) handelt es um einen Denkmalbereich. So ist es im umfangreichen Denkmalverzeichnis des Landes aufgelistet, vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle wird es seit 1991 laufend ergänzt.

Darauf berief sich auch Ronald Günther vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) bei der jüngsten Informationsveranstaltung im Depot der Freiwilligen Feuerwehr Calbe (Volksstimme berichtete).

„Die Hauptstrecke zwischen der Schleusenbrücke und der Saalefähre bleibt auch in Zukunft Pflaster“, machte Günther mit Verweis auf denkmalschutzrechtliche Vorschriften klar. Mit seiner Aussage stieß er nicht bei allen Teilnehmern auf Freude. „Sie fahren auch nicht jeden Tag dort lang, das ist doch schlimm“, raunzte ihm eine Gottesgnadenerin entgegen, die sich hörbar Hoffnung auf eine Asphaltierung gemacht hatte.

Der Weg von der Schleuse bis zum Friedhof sei in diesem Jahr schließlich ebenfalls asphaltiert worden, mahnt die Anwohnerin an. Doch zum einen liegt dieser Weg (Gottesgnaden 4 bis 4b) nicht im genannten Denkmalbereich. Zum anderen habe kein Umgebungsschutz denkmalgeschützter Bauten wie der Hospitalkirche gegriffen und daher eine Asphaltierung ermöglicht, erklärt Birthe Rüdiger vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle. Als Gebietsreferentin kennt sie die Gegebenheiten auf der Saaleinsel genau. Das Landesamt spreche lediglich Empfehlungen aus, eine Anordnung komme von der unteren Denkmalschutzbehörde des Salzlandkreises.

Bei jeder derartiger Entscheidungen müssten mehrere öffentliche Belange intensiv abgewogen werden. Im Fall von Gottesgnaden sei beispielsweise darauf geachtet worden, dass die noch vorhandenen Gebäude der alten preußischen Domäne von Calbe gesehen nicht hinter großen Deichen verschwinden, sondern dass mobile Hochwasserschutzlösungen vorgezogen werden. Eine Ansicht, die auch Albrecht Ecke von der Radfahrherberge „Saalehof“ frühzeitig angemerkt hatte. Das Pflaster gehöre seiner Meinung nach zum unverwechselbaren Flair der Saaleinsel.