1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Kraftakt: Sieben Höfe öffnen ihre Pforten

Adventszeit Kraftakt: Sieben Höfe öffnen ihre Pforten

Der Barbyer Weihnachtsmarkt ist eine Gemeinschaftsaktion von verschiedenen Akteuren. Die Stadt hat kein Geld, um ihn zu finanzieren.

Von Thomas Linßner 17.11.2017, 00:01

Barby l Zum Barbyer Weihnachtsmarkt wird das bewährte Projekt der offenen Adventshöfe auch in diesem Jahr fortgesetzt.

Am ersten Adventswochenende (2. und 3. Dezember) werden sieben innerstädtische Höfe geöffnet sein: Thilo Wegner - Schulstraße, Märchenwald - Magdeburger Straße (Weißing), Steven Höhne (Fotografie) Markt 1, Blumenpavillon Schrader - Breite und Hof Seidel, Magdeburger Straße. Neu sind Catharina Rust/Lars Nebelung, Schulstraße sowie die Kindertagesstätte „Elbespatzen“. Stefan Celba, Fuchsstraße, ist allerdings nicht mehr dabei.

Die Organisation des Weihnachtsmarktes liegt in den Händen einer Interessengemeinschaft. Unter der Leitung von Ortsbürgermeister Ernst Neugebauer unterstützen Mitglieder der Kirchengemeinde, des Tourismusvereins und engagierte Bürger die Vorbereitungen. „Es werden dafür keine Mittel aus dem Stadthaushalt verwendet“, unterstreicht der ehrenamtliche Ortsbürgermeister. Öffentliche Feste wie dieses würden unter die Rubrik „freiwillige Aufgaben“ fallen, deren Finanzbudget extrem begrenzt ist.

„Dass der Weihnachtsmarkt stattfindet, ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr“, so Neugebauer in Anbetracht der leeren Kassen. Würde es nicht die Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen geben, müsste er ausfallen. Ihn zu organisieren habe die Stadtverwaltung keine Möglichkeiten mehr.

Deswegen setze man auf Sponsoren, an die man in den vergangenen Tagen per Brief, Mail oder persönlich bereits herangetreten sei.

Im vergangenen Jahr wurden rund 2500 Euro für den Weihnachtsmarkt gebraucht: für Tontechnik etwa, den DJ, Gema-Kosten oder den Druck von Werbe-Flyern. Die Aufstellung der Markthütten durch Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs werde durch Standgebühren finanziert.

Der Barbyer Weihnachtsmarkt wird am Sonnabend, 2. Dezember, um 15 Uhr auf dem Markt eröffnet. Aufgestellt wird auch wieder der große Adventskalender des Tourismusvereins. Die kleinen Geschenke werden wie in den Vorjahren durch Sponsoren finanziert.

Wobei jede Menge Details im Vorfeld geklärt werden müssen. Was sich im Protokoll so liest: „Anfrage an Herrn A. Rinne bezüglich der Darstellung des Weihnachtsmannes an beiden Tagen.“ Oder: „Anfrage an Firma Gerstenberg zur Lieferung von Strohballen – 4 große Ballen und 10 kleine Ballen.“

Die Bereitstellung eines Weihnachtsbaums und von Fichtengrün fällt ebenfalls in diese Aufgabenliste. Mit im Boot ist auch die Barbyer Handwerkerschaft, die ihre Bühne aufbaut und die Überdachung organisiert.

Neu sind nicht nur die beiden Höfe in der Schulstraße, sondern auch ein charmantes Detail am „Märchenwald“. Dort können Kinder auf Strohballen sitzend einer Märchenoma zuhören. Um die Vorfreude der kleinen Geister auf das Fest zu steigern, installieren die Akteure Christina und Harald Roeder einen hübschen Wunschzettel-Briefkasten. „Die eingeworfene ‚Post‘ wird an den Weihnachtsmann weitergeleitet, der auch zurückschreibt,“ versichert Christina Roeder, die in der Interessengemeinschaft das Protokoll führt.

Fotograf Steven Höhne hat sich ebenfalls etwas Neues einfallen lassen. In seinen Geschäftsräumen am Markt wird er alte Fotoapparate präsentieren. Für junge Menschen der Generation Smartphone dürfte dort gezeigte mechanische Fototechnik mit Rollfilm und Balgenobjektiv so weit zurück liegen, wie die Schlacht im Teutoburger Wald.

Also: Ein Weihnachtsmarkt kann auch lehrreich sein.