Aktion Eine Bank zum Pausieren

Die knallrote Bank an der Kirche Kleinmühlingen fällt ins Auge und lädt zum Verweilen ein. So ist es auch gedacht.

Von Heike Liensdorf 18.08.2017, 03:07

Kleinmühlingen l Sie wird rege genutzt werden, die knallrote Bank, die seit kurzem neben dem Eingang zur Kirche St. Salvator steht. Davon sind die Mitglieder des Kirchbauvereins Kleinmühlingen überzeugt. So mancher hat bereits am Sonntag, als die restaurierte Orgel eingeweiht worden ist, nach dem Festgottesdienst darauf Platz genommen. Beim Kinderfest der Vereine am morgigen Sonnabend wird diese zusätzliche Sitzgelegenheit sicherlich auch genutzt werden. „Als die Zusage der Salzlandsparkasse kam, haben wir uns sehr gefreut“, betont Jutta Zickner. Sie war es, die die Initiative ergriffen hat.

„Bei einer Zusammenkunft unseres Frauentreffs des Kirchbauvereins hat eine von uns auf die Aktion aufmerksam gemacht, dass sich Vereine für eine ‚Rote Bank‘ bewerben können. Daraufhin habe ich eine Mail an die Sparkasse geschickt und uns damit beworben. Verwendungszweck: Kirchbauverein, Nutzung durch alle Anwohner und Gäste von Kleinmühlingen“, erzählt sie und weiter: „Da bei uns viele Veranstaltungen rund um die Kirche stattfinden, ist der jetzige Standpunkt der Bank optimal nutzbar. Verpflichtung ist, dass der Verein die Bank pflegt.“ Und das sei nun wirklich keine Verpflichtung, sondern eine Selbstverständlichkeit.

Die Bank in Kleinmühlingen ist eine von rund 110 bisher angefertigten Bänken. Kostenpunkt: insgesamt etwa 32.000 Euro. Auftraggeber ist die Salzlandsparkasse. Doch finanziert eigentlich von deren Kunden. Denn das Geld kommt aus dem PS-Zweckertrag. Kaufen Kunden Lose, fließt ein Teil davon in den Zweckertrag der Lotterie. Mit diesem werden gemeinnützige Vereine und soziale Projekte in der Region unterstützt. „Die Lebenshilfen Harzvorland, Bördeland und Bernburg haben sich bereit erklärt, in ihren Werkstätten für Behinderte entsprechende Bänke anzufertigen“, teilt Ute Cziesla, Sprecherin der Salzlandsparkasse, mit.

Jede der drei beauftragten Lebenshilfen im Kreis biete eigene Varianten an. „Und wir haben uns natürlich nach deren Möglichkeiten gerichtet“, führt Ute Cziesla weiter aus. Die von der Lebenhilfe Harzvorland in Hoym angefertigten Bänke sind beispielsweise aus Holz, etwas leichter und gegebenenfalls nicht so robust wie die beiden anderen Produkte. Die Lebenshilfen in Staßfurt und Bernburg haben Bänke mit Metall-Gestell angefertigt.

Bei der Vergabe habe man darauf geachtet, dass jeder Antragsteller möglichst die Bank erhalte, die für seine Bedürfnisse am besten geeignet ist. Die Holzbänke seien eher für Kindereinrichtungen, Schulen oder andere abgeschlossene Areale geeignet, sie sollten im Winter eingelagert werden. „Hier können wir noch passende Tische anfertigen lassen, was von vielen Antragstellern angefragt wurde. Das werden wir in den kommenden Monaten auch realisieren“, so die Sprecherin. Die andere Bankvariante werden meist im öffentlichen Raum aufgestellt, sie sei fest verankert.

Die Liste der Empfänger reiche von Kommunen im gesamten Kreis über Vereine, Senioreneinrichtungen bis hin zu Schulen und Kindergärten. Auch zahlreiche Bankprojekte wurden finanziert, wie Sonderanfertigungen von Rundbänken oder Sitzgelegenheiten für einen Konzertgarten.