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Ameos  Ziel 2023: Nur noch ein Krankenhaus

Bald rücken die Abrissbagger auf dem Areal des Ameos-Klinikums Schönebeck an. Um Platz für den Neubau zu schaffen.

Von Heike Liensdorf 15.08.2019, 01:01

Schönebeck l Ein Meilenstein ist geschafft: Die neue Notaufnahme im Ameos-Klinikum Schönebeck kann am Montag in Betrieb gehen. Ein nächster Meilenstein ist angeschoben: Um die derzeit zwei Krankenhäuser am Standort Köthener Straße zu zentralisieren, gab es einen Fördermittelbescheid. Landes-Sozial- und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) hat diesen am Dienstagnachmittag in festlicher Runde übergeben. Bund und Land fördern den Erweiterungsbau des Ameos Klinikums Schönebeck mit 16,1 Millionen Euro. 10 Millionen kommen aus dem Krankenhausfonds des Bundes und 6,1 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt.

Zudem investiert Ameos knapp 14 Millionen Euro in das Projekt Einhäusigkeit. Aus den bislang zwei Standorten soll bis 2023 ein Standort werden. Der Nebenstandort mit der Inneren Klinik in Bad Salzelmen soll aufgegeben werden. Die medizinische Rundumversorgung soll in Zukunft an der Köthener Straße passieren. „Wenn man mit langjährigen Mitarbeitern spricht, scheint es das Vorhaben gefühlt seit Menschengedenken zu geben“, sagt Krankenhausdirektorin Anna Naumann.

Erste Pläne habe es schon 1975 gegeben, so Naumann. Nach der Wende sei kurzzeitig sogar ein komplett neues Krankenhaus auf der grünen Wiese angedacht gewesen. Nun stehe das Projekt vor der Realisierung, es gebe konkrete, greifbare Pläne. Ein erster Schritt zur Zusammenlegung der beiden Klinikstandorte sei der Umzug der Notaufnahme.

Dieser Tag sei ein „ganz wichtiger Schritt“, so Axel Paeger, Vorsitzender des Vorstandes der Ameos-Gruppe, am Dienstag. Er habe Ameos 2002 mit dem Ziel gegründet, die regionale Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Im Fall Schönebeck die Versorgung vor den Toren von Magdeburg. Zu Ameos Ost würden 18 Einrichtungen mit 4.000 Mitarbeitern gehören. Die Weiterentwicklung im Zuge der Regionalstrategie sei „das Herzstück für uns“. Es werde in Bad Salzelmen kein Krankenhaus geschlossen, sondern die Versorgung in Schönebeck verbessert. Es sei bis dato eher ein „Unzustand“, und er bewundere die Mitarbeiter, die über Jahre alles so gut hinbekommen haben, sagt Paeger. Der Krankenhausbetreiber investiere immer wieder: erst 2013 in ein Herzkatheterlabor, nun in eine Notaufnahme. Seit der Übernahme 2012 werde die Einhäusigkeit forciert – in vier Jahren soll sie umgesetzt sein. Für die hohe Förderung sei er dankbar, sagt Paeger. „50 Prozent ist das höchste, was ich je gesehen habe. Sonst gibt es Bescheide über eine 20- bis 30-prozentige Förderung.“ Auch Lars Timm, Geschäftsführer Ameos Ost, lobt das Sozialministerium, dass „die Entscheidung in hoher Geschwindigkeit“ umgesetzt worden sei. Das habe er in anderen Bundesländern schon anderes erlebt.

Das hört die Ministerin gern. Für sie ist es ein Heimspiel, sie wohnt in Schönebeck. Deshalb wisse sie aus früheren Jahren schon um die Bemühungen des Zusammenführens beider Standorte, um Anträge des Kreistages beim Sozialministerium. Umso stolzer sei sie nun, mit dem Bescheid den Weg zu ebnen, dass das Vorhaben endlich umgesetzt wird.

Nun folgen Taten: Im vierten Quartal beginnt der Abriss von Gebäuden, die für den Neubau im Zuge der Zentralisierung weichen müssen. Dazu gehört auch der Klinkerbau, der seit langem aufgrund von Statikproblemen nicht mehr genutzt wird. Aber auch die Noch-Notaufnahme verschwindet und Häuser, in denen einst die Augen- und Kinderklinik untergebracht waren und momentan noch Arztpraxen sind.