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Arbeitskreis Mühlen Brumbyer wollen Mitglied werden

Die Mühlenbesitzer des Landes haben sich in Pömmelte getroffen. Dabei ging es auch um den Mühlentag.

Von Thomas Höfs 24.04.2017, 01:01

Pömmelte l Die Windmühle ist das Wahrzeichen von Pömmelte. Die Besucher aus ganz Sachsen-Anhalt, die zur Sitzung des Arbeitskreises Mühlen am Sonnabend in den Ort gereist waren, schauten sich die Mühle natürlich an. Aber zunächst einmal beschäftigten sich die rund 120 Vereinsmitglieder mit den regelmäßigen Vereinsfragen, wie den Beiträgen und den Ausgaben.

Die Mühlenbesitzer wollen in der Zukunft neue Wege gehen, was den Auftritt im Internet angeht. Das vereinbarten sie. Bislang gibt es nur sporadisch Informationen zu den Mühlen. Selbst bei der Bundesvereinigung finden sich nur spärliche Hinweise auf die Vielzahl der in Sachsen-Anhalt vorhandenen Mühlen.

Dabei brauchen sich die Hobbymüller mit ihren Technischen Denkmälern nicht verstecken. Der jährliche Mühlentag zu Pfingsten hat sich zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt. An vielen Mühlen herrscht an diesem Tag Volksfeststimmung. Das Interesse an der alten Technik ist groß. Noch heute sind viele Menschen von der Technik der Windmühlen fasziniert. Wie der Wind tonnenschwere Flügel, Wellen und Mahlsteine bewegte, ist spannend. In vielen Orten gab es vor Jahrhunderten noch Mühlen. Vor Ort wurde das Getreide verarbeitet. Im Laufe der Zeit verschwanden die markanten Gebäude. Nur in einigen Orten sind sie erhalten und werden in der Regel liebevoll gepflegt.

Manchmal wechselt eine ehemalige Windmühle den Besitzer. Karla Erfurt und Dirk Hradil haben in Brumby, nicht weit entfernt von Pömmelte, ein altes Haus gekauft. Mit dazu, erzählen beide, gehört eine alte Mühle. Zunächst wollen sie das Wohnhaus modernisieren und dort leben. Was sie mit der alten Windmühle mal anfangen, wissen sie noch nicht. Trotzdem haben die beiden einen Aufnahmeantrag beim Arbeitskreis der Mühlen im Land gestellt. Auch wenn ihre Paltrockmühle keine Flügel mehr besitzt, ist das Bauwerk den Mühlenfachleuten in der Region bekannt.

In Pömmelte kümmern sich die Bürger in einem Verein um den Erhalt des Wahrzeichens im Ort. Nach der Pflichtveranstaltung machen sich die Besucher auf den Weg in die Mühle. Lange wurde sie von den Eigentümern genutzt. Um Wettbewerbsfähig zu bleiben, wurde sogar ein Motor eingebaut, der die Windmühle unabhängig vom Wind machte.

Früher war die Arbeit in der Mühle vor allem wetterabhängig. Wenn es nachts windig wurde, musste der Müller sich schon mal die Nächte um die Ohren schlagen, um das Getreide zu mahlen. Mit einem Motor als Antrieb konnte die Mühle dagegen immer mahlen, was einen Wettbewerbsvorteil verschaffte.

Manche alte Mühlen werden auch heute noch betrieben und unter anderem für die Herstellung von Futter genutzt. Um noch mehr auf die Technischen Denkmal aufmerksam zu machen, die mancherorts die Orte und Landschaft prägen, wünschen sich die heutigen Mühlenbesitzer eine Straße der Mühlen. Noch in diesem Jahr soll ein entsprechender Antrag gestellt werden. Bedingung dafür sei, dass sich die Mühlenbesitzer aus drei europäischen Ländern an der Aktion beteiligen. Das Interesse im Ausland sei vorhanden, hieß es.