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Bahnhof Längerer Tunnel ist zu teuer

Die Schönebecker Stadträte beraten derzeit, ob der Bahnhofsunterführung bis zur Söker Straße verlängert werden soll.

Von Heike Liensdorf 08.03.2019, 04:55

Schönebeck l So viel vorweg: Die Mitglieder des Sozialausschusses stimmten am Mittwochabend mit fünf Ja-Stimmen bei drei Einhaltungen für die geplante Tunnelverlängerung.

Philipp Körner (SPD) regte an, dass der Tunnel nicht nur bis zur Söker Straße führen sollte, sondern erst dahinter enden könnte. „Ich finde es Quatsch, einen Zebrastreifen anzulegen und die Kinder die Straße queren zu lassen“, erklärte der Stadtrat.

Christiane Schreiber, Leiterin des Sachgebietes Tiefbau, hält seinen Vorschlag für nicht umsetzbar. Die Stadt habe sich schon 2010/2011 Gedanken gemacht, als die Söker Straße im Bau war. Aber da sei die Bahn noch lange nicht soweit gewesen. In der Straße liege nun ein Regenwasserstaukanal, ein 1000er-Rohr, in sieben Metern Tiefe. „Aus diesem Grund ist es nicht machbar, die Straße mit einem Tunnel zu queren. Das wäre ein Aufwand – dann müssten wir das Projekt sterben lassen.“

Macht die Tunnelverlängerung nur Sinn, wenn das Kombibad auf den angrenzenden Busbahnhof kommt? Diese Frage fragte Stadträtin Marlis Ekrutt (CDU) und antwortete darauf auch gleich selbst: „Davon darf diese Entscheidung nicht abhängig sein. Es ist eine Strukturmaßnahme, die wir so kostengünstig für die Stadt nie wieder hinkriegen.“ Sie gab Philipp Körner recht, dass es schön wäre, wenn der Tunnel noch unter der Straße weitergehen würde. Wenn das nicht möglich sei, dann vielleicht eine Tempo-Reduzierung. „Generell ist der verlängerte Tunnel eine tolle Sache und nützt uns“, so Marlis Ekrutt.

Da hakte Christiane Schreiber ein: Die Stadt habe beim Bau der Straße ein Leerrohr legen lassen. Es könnte eine Ampel installiert werden. Die Voraussetzungen seien gegeben. Denn mit dem Reduzieren des Tempos sei es nicht so einfach. Eine 30er-Zone gebe es nur für Anliegerstraßen und Wohngebiete. Damit konnte sich Marlis Ekrutt anfreunden: „Eine Ampel wäre gut.“

Die Mitarbeiterin der Stadt wies darauf hin, dass die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt am sogenannten Schnittstellenprogramm festhalte. Sie könnte sich vorstellen, die Stadt mit einer möglichen Förderung zu unterstützen, um den Busbahnhof zu modernisieren und sogenannte Park+Ride-Plätze (Parken und Reisen) zu schaffen.