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Sitzen Schönebecks Bänke im großen Stresstest

Schönebeck ist echt eine Bank. Wir haben uns im Schönebecker Bankwesen umgeschaut.

Von Andre Schneider 22.08.2020, 23:01

Schönebeck l Für das Bankwesen auf dem städtischen Gelände ist die Stadtverwaltung verantwortlich. „Auf dem Stadtgebiet gibt es etwa 760 Bänke“, erklärt Pressesprecher Frank Nahrstedt.

„Darunter zählen Sitzgelegenheiten im Kurpark, auf Friedhöfen, Spielplätzen und weiteren öffentlichen Plätzen“, so Nahrstedt in einer Pressemitteilung. „Die Bänke werden durch die Stadt Schönebeck errichtet, gepflegt und repariert.“

Tatsächlich befinden sich die öffentlichen Sitzgelegenheiten größtenteils in einwandfreiem Zustand. Bei einem Rundgang durch die Stadt wird der Ruf nach einer Ersatzbank nur an einer Stelle – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – laut: Im Kurpark, in der Nähe des Dr.-Tolberg-Saals, fehlen die Sitzbretter an einem Teil einer Dreierkombination. Apropos Kurpark: Schönebecks Hotspot für Erholungssuchende und Touristen hat sich in den letzten Jahren zum Bankenviertel gemausert. Zahlreiche Bänke, unterschiedlichster Beschaffenheit, Form und Farbe finden sich hier. Überhaupt ist Schönebecks Bankenlandschaft außerordentlich vielfältig. „Im Stadtgebiet gibt es Bänke unterschiedlichster Beschaffenheit, beispielsweise die robuste Lochblechbank, Bänke mit Betonsockel und Holz, Bänke mit Metallsockel und Holz, einzelne Sitzgelegenheiten wie am Solegraben oder Bänke zum Draufhocken“, sagt Frank Nahrstedt. Auf der Salineinsel und dem Soleschiff im Kurpark seien zudem bequeme Sonnenliegen zu finden.

Besetzt waren diese bei einem Rundgang allerdings nicht. Dafür aber viele andere. Auf der Salineinsel zum Beispiel. Benjamin Meyer nahm mit ein paar Freunden auf einem Möbelstück auf dem Spielareal Platz. „Besonders flauschig ist sie nicht“, sagte er lachend auf die Frage nach dem Komfort. Ob sich eine Plüschbank ins Schönebecker Bankensystem integrieren lässt, bleibt allerdings fraglich.

Etwas weiter nimmt eine Gruppe Jugendlicher eine Bank in Beschlag, die eigentlich keine ist. Da sie in den Ferienzeiten keine Schulbank drücken müssen, haben sie genug Zeit, um alternative Sitzmöbel zu testen. Ein Vorsprung aus Beton reicht ihnen dabei aus – laute Musik inklusive. Was an Polsterungen fehlt, macht an vielen Stellen der Ausblick wett. „Gute Aussichten gibt es vielerorts, beispielsweise direkt an der Elbe, am Salzblumenplatz oder dem Bierer Berg“, sagt Nahrstedt. Dies blieb auch Schönebecks Stadtoberhaupt Bert Knoblauch nicht verborgen. „Ich sitze gerne direkt an der Elbe. Dort hat man einen hervorragenden Blick“, so Knoblauch. In einem eigens anberaumten Banken-Stress-Test im Anschluss an ein Pressegespräch an der Salzblume bestätigt sich die Einschätzung des Bürgermeisters. Der Blick geht direkt auf eine Sandbank am anderen Elbufer – zumindest, wenn der versierte Beobachter über die derzeitige Baustelle hinwegblickt.

Wenige Meter von der Elbe entfernt rasten zwei Fahrrad-Touristen. Kerstin und Rolf Kalhöfer sind aus Deutschlands Banken-Metropole Frankfurt am Main angereist. Einen Platz auf einer Sonnenbank suchen sie allerdings nicht. Dafür ist es zu warm. Stattdessen setzen sie sich in den Schatten und beobachten das Geschehen auf dem Marktplatz.

Übrigens: Wer eine der vielen öffentlichen Bänke oder Sitzgelegenheiten zerstören oder gar entwenden möchte, sollte vorher ordentlich die Hantelbank drücken. Oder besser noch Teile seiner Werkbank mitbringen. Die meisten öffentlichen Sitzgelegenheiten sind nämlich mit Betonklötzen gesichert oder im Boden verankert.