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Bartagame Bert braucht‘s richtig heiß

Einen besonderen Bewohner gibt es im Seniorenwohnpark „Lindenhof“. Die australische Bartagame namens Bert.

Von Andreas Pinkert 28.08.2016, 11:00

Calbe l Das derzeitige Wetter mit sengender Sonne und tropischer Hitze ist ganz nach Berts Geschmack. Für die zutrauliche Echse kann es in Sachen Temperaturen ruhig noch etwas heißer zugehen.

In seinem geräumigen Terrarium mit Wasserbecken, Steinen und Pflanzen prasselt eine Wärmelampe auf einen Stein. Dort zeigt ein angebrachtes Thermometer mehr als 40 Grad Celsius an. Auch 55 Grad würde das wechselwarme Tier noch vertragen. Bert liegt im feinen Sand. Mehr als die Hälfte seines Körpers nimmt der Schwanz ein. Dass er allein lebt, stört ihn als ausgewiesenen Einzelgänger wenig.

Plötzlich nähert sich Peter Beiche der Glasscheibe. Der Altenpfleger kümmert sich neben seiner Arbeit im Seniorenwohnpark „Lindenhof“ auch um die artgerechte Haltung des Tieres, das ursprünglich aus Australien stammt (siehe Infokasten). Er weiß, dass es bei Bartagamen eher ruhiger zugehen sollte. „Fühlt er sich bedroht, stellt er seinen Bart auf“, erklärt Peter Beiche. Gemeint ist eine Stachelreihe an der Hinterkante des Unterkiefers. Vorsichtig öffnet er den Deckel und hebt mit einem geübten Griff die Echse liebevoll aus dem Terrarium. Für Bert ist das kein Neuland, schließlich ist er hin und wieder für Therapiezwecke im Einsatz.

„Viele unserer Bewohner, auch diejenigen mit Demenz, reagieren sehr positiv auf Bert“, erklärt Einrichtungsleiterin Steffi Reiche. „Das trägt zur Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung bei.“

Vorsichtig streichelt Rentnerin Edith Löbig über den Rücken der schuppigen Echse. Pfleger Peter Beiche legt ihr die Echse vorsichtig auf die Schulter. Ein Lächeln huscht über das Gesicht. Das sei nicht jedermanns Sache, weiß Steffi Reiche. Einige Bewohner sehen Bert lieber ausschließlich hinter Glas.

Die Bartagame wird jedenfalls gleich wieder in ihr Terrarium gesetzt. Das ist genug für heute, denn schließlich handelt es sich bei Bert nicht um ein klassisches Therapietier wie Hund oder Pferd.

Im „Lindenhof“ gibt es im Außenbereich noch Sittiche, Meerschweinchen und Kaninchen im Foyer zwei Wasserschildkrötens sowie tropische Zierfische in Aquarien.