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Bauarbeiten Hochwasserschutz nimmt Form an

Die Bauarbeiten am Hochwasserschutz an der Elbe in Schönebeck laufen trotz Corona. Im September 2020 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Von Bianca Oldekamp 25.03.2020, 00:01

Schönebeck l Sechs Teilobjekte sind es, in die die Bauarbeiten des Hochwasserschutzobjektes „Elbtor“ aufgeteilt sind. Sechs Teilobjekte (Überblick: siehe Infokasten), die mitunter schon nahezu abgeschlossen sind, während andere dieser Teilobjekte aktuell in Angriff genommen werden.

Denn die Bauarbeiten am Hochwasserschutz zwischen dem Salzblumenplatz und Elbtor gehen weiter. Das bestätigte Ulf Reimherr, Projektverantwortlicher Flussbereich Schönebeck, vom für die Bauarbeiten zuständigen Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt auf Volksstimme-Anfrage.

Schließlich sollen die Arbeiten am Hochwasserschutz in diesem Bereich im September 2020 abgeschlossen sein, damit mit massiver Bebauung ein Hochwasser wie 2013 (50,32 Meter) ohne zusätzliche Aufhöhung abgehalten werden könne, erklärt Ulf Reimherr. „Daher wird die Oberkante des durchgängig eingesetzten Stahlbetonkopfbalkens der neu zu schaffenden Hochwasserschutzwände auf 50,40 Meter festgelegt“, erklärt Ulf Reimherr und ergänzt: „Die bis zum Schutzziel fehlenden 0,74 Meter werden durch leichte Mobilwandaufsätze realisiert.“

Baubeginn war im August 2018. Seither wurden vier der sechs Teilobjekte nahezu fertiggestellt. In den Bereich Stützmauer Süd und Nord und Elbtor Ost und West wurden alle Tiefbauarbeiten bereits abgeschlossen. Die Betonwände sind fertig und bereits mit Naturstein versehen. Restarbeiten müssen noch an der Natursteinmauer im Bereich Teilobjekt 3, sprich dem Elbtor Ost, durchgeführt werden.

Aktuell konzentrieren sich die Bauarbeiten am Hochwasserschutz insbesondere auf den Bereich Mobilwand Elbtor Süd. In diesem Teilobjekt werden zur Zeit die Fundamente für die mobilen Anlagen hergestellt. Der Projektverantwortliche Ulf Reimherr erklärt: „Die Fundamente werden durch Mikropfähle mit einer Tiefe von bis zu 16 Metern im Untergrund gesichert.“ Die gesamten Oberflächen und Treppen auf dem Elbtor stünden noch aus.

Außerdem laufen derzeit noch Arbeiten an der Fertigstellung der im Bereich des Salzblumenplatzes und der Stützmauer Süd.

„Die Stützwände im Bereich des Elbtors sowie die alte Stadtmauer auf der Ostseite des Elbtors wurden in jüngerer Vergangenheit mehrfach überarbeitet, ohne dass jedoch eine grundhafte Instandsetzung oder Ertüchtigung erfolgt ist“, berichtet Ulf Reimherr.

Was Baustoffe und -teile angeht, verwende die vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt beauftragte bauausführende Firma natürlich ausschließlich Stoffe und Bauteile, die den aktuellen technischen Vorschriften entsprechen. „Der Einbau nicht geprüfter und nicht zugelassener Baustoffe und Bauteile wird grundsätzlich nicht zugelassen“, versichert Ulf Reimherr.

Optisch soll der aufgestockte Hochwasserschutz in das Stadtbild integriert werden. „Eine gleichmäßige obere Höhenlinie trägt auch ganz wesentlich zum Erhalt der wie bisher eher ‚ruhigen‘ Stadtansicht über die Elbe hinweg bei“, erklärt Ulf Reimherr. Zudem wird der Hochwasserschutz mit dezentem Naturstein versehen.

Schwerpunkt bei der Umsetzung der Vorgaben sei der Erhalt der historischen Stadtsilhouette, wie sie über die Elbe hinweg wahrgenommen wird. „In der unmittelbaren Ansicht, wie sie sich aus naher Betrachtungsentfernung also aus Sicht von Fußgängern, bietet, sind die unvermeidbaren Veränderungen, wie sie sich bei einem Neubau zwangsweise ergeben, dagegen tolerabel“, erklärt der Projektverantwortliche.

Eine Steintafel, die dem Betrachter wie beispielsweise auch an Brücken verrät, wann die Arbeiten an einem Bauwerk erfolgt beziehungsweise abgeschlossen wurden, hängt auch schon. Darauf zu lesen: 2020. Dieses Ziel will der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt auch einhalten, trotz Coronakrise.