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Baumarbeiten Elberadweg: Umleitung ausgeschildert

Der Elberadweg ist auf ostelbischem Teilstück gesperrt. Die Stadt Schönebeck reagiert allerdings umgehend.

Von Andre Schneider 13.09.2020, 23:01

Schönebeck l Im Auftrag des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt/Forstbetrieb Altmark wurden in den vergangenen Wochen notwendige Baumkontrollen an den Bäumen des Elbehauptdeiches rund um Schönebeck durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass eine Verkehrssicherheit aufgrund akuter Baumschäden aktuell nicht gegeben ist.

„Es müssen mehrere Bäume entlang des Radweges gefällt werden. Die Deichkrone ist daher kurzfristig nicht befahrbar“, erklärte Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch bei einem Ortstermin am ostelbischen Radfahrparkplatz am Freitag. Dieser wurde vom ADAC als besonders geeignet für den Tourismus ausgezeichnet (die Volksstimme berichtete am Sonnabend).

Dennoch musste der Elberadweg östlich des Flusses gesperrt werden. „Die zuständige Koordinierungsstelle Elberadweg Mitte des Magdeburger Tourismusverbandes Elbe-Börde-Heide bittet darum, auf diesem Streckenabschnitt den westelbisch ausgeschilderten Weg zu nutzen“, erklärt Matthias Zander von der Stadt in einer Pressemitteilung. „Durch die Sperrung steht ein attraktives Teilstück des Radweges derzeit nicht mehr zur Verfügung“, so Sven Ellert aus dem Wirtschaftsdezernat der Stadtverwaltung. Er und seine Mitarbeiter wurden allerdings kreativ.

Mittels gelben Schildern und einer großen Informationstafel am Beginn der Umleitung werden die vielen Radfahrer entlang der neuen Ersatzroute geführt. Diese lässt keine der üblichen „Highlights“ des Weges aus. „Wir haben versucht, Gastronomiebetriebe weiterhin bei der Umleitung mit einzubeziehen“, sagte Ellert. Außerdem führt die Strecke abseits der ausgeschilderten Umleitung nach wie vor durch das Schönebecker Stadtzentrum, wichtige Punkte in den ostelbischen Dörfern und über das Ringheiligtum in Pömmelte. Eine Querung der Elbe sei in Magdeburg und per Fähre in Barby möglich.

Dass die neue Streckenführung ihre Tücken hat, wird deutlich, als eine Reisegruppe aus Niederösterreich des Weges kommt. Die Gruppe stoppt in der Nähe des Parkplatzes und wirkt zunächst ratlos. Das gelbe Hinweisschild, es scheint offenbar zu klein. Reiseleiterin Annemarie Kasberger mag sich mit ihrer großen Gruppe außerdem nicht auf die Umleitung einlassen. „Das ist mit so einer großen Gruppe unmöglich.“ Die Österreicher befahren die Deichkrone also weiter – auf eigene Gefahr. Eine unausweichliche Sperrung scheint es dort offenbar nicht zu geben. Die Gruppe zeigt sich zwar gut gelaunt, allerdings wenig kompromissbereit und sucht anstatt der schönen Seiten des Weges vor allem Punkte, über die sie sich beschweren.

Die Erlaubnis zur Benutzung der Deiche soll laut Verwaltung nach erfolgter Herstellung der Verkehrssicherheit wieder erteilt werden. Ellert: „Wir hoffen natürlich, dass der Weg spätestens zur Radfahrsaison 2021 wieder vollständig passierbar ist.“