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Baumhöhe Unwetter entfacht Debatte

Die Schäden des Unwetters vom Donnerstag entfachen in Trabitz eine Diskussion über die Höhe mancher Bäume im Ort.

Von Susann Salzmann 24.06.2017, 02:00

Trabitz l Alles wirkt ruhig im Calbeschen Ortsteil Trabitz, doch das über den Ort hinweggezogene Unwetter am Donnerstagabend hat auch hier seine Spuren hinterlassen.

Hier und da rollen Mitarbeiter des zweiten Arbeitsmarktes Schubkarren, beladen voll mit Ästen und Zweigen, durch den Ort. Sie tragen das Herabgefallene zusammen. Bei Ortsbürgermeisterin Waltaut Schmidt ist es mit dem Verladen in eine Schubkarre nicht getan. Im Zuge des Unwetters ist ein großer Ast von der hochgewachsenen Akazie direkt neben ihrem Grundstück auf den neuen Terrassenbau gefallen. „Das Terrassendach ist kaum drauf und nun so etwas“, ärgert sie sich und dankt zugleich, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Eine Aussage zur genauen Schadenshöhe könne sie noch nicht machen. Schließlich müssten die Dächer noch kontrolliert werden.

Allerdings wäre der Schaden vermeidbar gewesen, wenn der riesige Baum zurückgeschnitten worden wäre. Da ist sie sich sicher. Zurückgeschnitten, „so wie dieser dort“, deutet Schmidt auf einen Baum, der ebenfalls neben ihrem Grundstück auf städtischem Grund und Boden steht - nur weitaus kleiner. Die Geschichte um die Besorgnis erregende Höhe so manches Schattenspenders sei regelmäßig Thema im Ort.

Vonseiten der Stadt Calbe habe es Überprüfungen gegeben. Sie besagten, dass punktuell kein Bedarf an Rückschnitt bestehe, erklärt Schmidt. Muss immer etwas passieren, bevor die Verwaltung aktiv werde?

Waltraut Schmidt hofft nun, dass die Befürchtungen vonseiten der Trabitzer ernstgenommen werden. „Ich würde mir eine neue Überprüfung der Bäume wünschen“, entgegnet sie gegenüber der Volksstimme.

Dass es dafür nun einen Bedarf gebe, hätten die Spuren nach dem Unwetter gezeigt. Eine Lösung wünscht sie sich für alle Grundstücke, an die Baumriesen angrenzen. „Man muss sie nicht fällen, aber zurückschneiden, damit die Gefahr herunterfallender Äste gemindert wird“, formuliert sie ihre Erwartungen.

Ein „Kandidat“ für solch einen Rückschnitt grenzt an Schmidts Grundstück. Von dem in Schieflage geneigten Baum sieht sie auch weiterhin Gefahr durch herabstürzendes Astwerk. Denn: „Der hat mehrere vertrocknete Äste“.

Bei einem Dorfrundgang zeigt Schmidt weitere Bäume, an denen nach ihrer Ansicht zumindest gestutzt werden müsste. Der Weg führt an der Kirche entlang. Dort überragen die Bäume die Spitze des Kirchendaches um ein Vielfaches. Ein ähnliches Bild ergibt sich am Standort des Bürgerhauses und des Jugendclubs, in dessen Eingangsbereich sich allerlei Ast- und Zweigwerk findet.

Regelmäßig würden die Bäume durch Fachpersonal begutachtet und in akuten Situationen auch Maßnahmen unverzüglich ausgeführt, sagt Calbes Bürgermeister Sven Hause.