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Beirat Sprachrohr für Senioren entsteht

Welche Wünsche, Probleme oder Interessen haben Calbes Senioren? Zu diesen Fragen gründet sich eine Seniorenvertretung für die Stadt.

Von Andreas Pinkert 21.12.2016, 17:58

Calbe/Schwarz/Trabitz l Magdeburg hat ihn, der Salzlandkreis ebenfalls und ebenso Staßfurt und Schönebeck: Einen Seniorenbeirat. Nun haben sich auch in der Saalestadt zehn Senioren und „Jungsenioren“ zusammengefunden, um eine solche Vertretung älterer Bürger zu etablieren. Ein derartiges Gremium gab es bereits schon einmal Anfang der 1990er Jahre, das sich dann aber sang- und klanglos wieder auflöste. Der erneute Vorstoß liegt auf Grund des demografischen Wandels nahe, schließlich gehört Calbe, gemessen am Durchschnittsalter der Bevölkerung - zu den ältesten Kommunen im Kreis. Schon jetzt ist mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung älter als 66 Jahre, Tendenz steigend.

„Ich möchte etwas für die Stadt und die Senioren bewirken“, sagt Bernd Neubauer (70), der beim gestrigen Treffen der Runde im Rathaus zum Sprecher ernannt wurde. Diese Motivation teilen die anderen Mitstreiter ebenfalls. „Es gibt viele Bereiche des öffentlichen Lebens in Calbe, in denen es Nachholbedarf gibt“, meint auch Monika Schoppe (72).

Die ehemalige Lehrerin schneidet nur kurz den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder die barrierearme Gestaltung von Gehwegen an. Doch das soll beim zweiten Treffen der Runde nicht im Fokus stehen. Jedenfalls noch nicht.

„Zuerst müssen gemeinsam die Ziele abgesteckt und Ideen gesammelt werden“, empfiehlt Bürgermeister Sven Hause, der eine Gründung ausdrücklich begrüßt und Unterstützung anbietet. Zudem müsse sich die Seniorenvertretung über einen Namen als auch über ein formales Gerüst – womöglich mit einer entsprechenden Satzung – Gedanken machen. Das Ziel sollte es sein, sich im kommenden Jahr offiziell als „Sprachrohr der Senioren von Calbe“ gründen zu können und im öffentlichen Diskurs einen neuen Blickwinkel mit einbringen zu können. „Dabei sollten Sie nicht nach links und rechts schauen, wie es andere machen, sondern ihre eigene Ansätze und Ideen für Calbe entwickeln“, empfahl Sven Hause.

In Zukunft sei es durchaus denkbar, dass nach einer Änderung der städtischen Hauptsatzung der Seniorenvertretung im Rahmen vorberatender Ausschüsse des Stadtrates das Rederecht eingeräumt werden könnte. Doch das sei eine aufwendige Prozedur, die sich nur lohne, wenn das Gremium sich auch dauerhaft etabliere.

„Viele Dinge betreffen nicht nur ältere Menschen mit Rollatoren, sondern gleichzeitig auch junge Mütter mit Kinderwagen“, meint Doris Kohns (73). Auch Frank Kaina (55) ist von einem längerfristigen Bestand einer Seniorenvertretung überzeugt. „Ich würde es schön finden, wenn wir generationsübergreifend Ansätze finden würden“, sagt Christel Pildner (63).

Senioren, die sich mit Ideen einbringen wollen, können sich gern bei Sprecher Bernd Neubauer melden unter (03 92 91) 22 12 oder per E-Mail unter bevane@t-online.de.