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Belasteter Boden Von der alten Lackfabrik blieb der Gestank

Beim Erdaushub für den Bau einer Produktionshalle ist in Schönebeck belastete Erde zutage gekommen.

04.06.2017, 08:30

Schönebeck (fm) l Auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern ist am Schönebecker Dammweg mit giftigen Stoffen belastetes Erdreich ausgehoben worden. Die Belastung stammt aus DDR-Zeiten, als hier eine Lackfabrik stand. Der Aushub erfolgte in Vorbereitung des Neubaus einer Produktionshalle der Thyssen Krupp Presta Schönebeck GmbH (Volksstimme berichtete).

Um den Boden bis in die Tiefe von fünf Metern abtragen zu können, ist zunächst das Grundwasser abgesenkt worden, heißt es in einer vom Presseamt der Stadt Schönebeck verteilten Mitteilung. Darin wird weiter informiert: Der Bodenaushub begann mit dem Abtrag der Asphaltdecke und der Schotterschicht, die recycelt werden konnten. Die darunter liegenden Bodenschichten wurden auf die Freifläche des benachbarten Geländes des ehemaligen Dieselmotorenwerkes abgelegt, dort beprobt und im Labor untersucht. Trotz leichter geruchlicher Auffälligkeiten belegten die Analyseergebnisse einen so geringen Grad der Kontamination, dass diese Böden größtenteils zur Wiederverfüllung der Baugrube genutzt werden konnten.

Allerdings waren die Bodenschichten ab einer Tiefe von 2,50 Meter so sehr belastet, dass diese ohne Zwischenlagerung direkt auf Lastwagen verladen und zu Bodenbehandlungszentren transportiert wurden, heißt es in der Mitteilung weiter. Nach Informationen der Entsorger stelle sich die Bodenreinigung langwieriger als ursprünglich angenommen heraus. Die Abnahme der belasteten Böden erfolge darum nach und nach. Deshalb war eine Aufhaldung der Aushubmaterialien auf einer Bereitstellungsfläche vor Ort unvermeidbar. Für diese Bereitstellung bis zur Entsorgung hat die zuständige Abfall- und Immissionsschutzbehörde ihre Zustimmung unter strengen Auflagen erteilt. Zum Schutz des Bodens wurden die Flächen mit stabilen Folien ausgelegt und mit Sand abgedeckt. Die Haufwerke werden wiederum mit Folien abgedeckt, um Geruchsbelästigungen weitestgehend zu vermeiden. Eine Gefahr für die Gesundheit der Anwohner gehe von dem Geruch nicht aus, wird versichert.