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Beratung Hilfe für Menschen mit Behinderungen

Die EUTB-Beratungsstelle in Schönebeck beantwortet für Menschen mit Behinderungen.

Von Paul Schulz 24.05.2020, 07:01

Schönebeck l Hilfe und Beratung für Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen und deren Angehörige. Das sind die Aufgaben der Fachstellen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung – kurz: EUTB. Auch in Schönebeck gibt es bereits seit September 2018 eine Beratungsstelle. Hier stehen Sebastian Petsch und Kristin Güttler den Hifesuchenden zur Seite.

Einer, der das Angebot in Anspruch genommen hat, ist Ralf Bohlander. Anfang des Jahres wird bei ihm eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse diagnostiziert, die potenziell lebensbedrohlich werden kann. „Das war natürlich ein Schock. Die Nachricht hat mich ganz schön überfahren“, sagt Ralf Bohlander. Er sieht sich mit zahlreichen neuen Fragen konfrontiert. „Ich war etwas überfordert. Was muss ich alles beachten? Steht eine Berufsunfähigkeit im Raum? Es ist ja eine komplett neue Situation gewesen“, blickt Bohlander zurück. Ein Arbeitskollege gibt dem Lehrer dann den Tipp, sich an die EUTB zu wenden.

„Ich habe angerufen und einen Termin vereinbart – ganz unkompliziert.“ In der Beratungsstelle habe man ihm zugehört. Es sei beruhigend gewesen, einfach mit jemanden reden zu können, so Bohlander. Man rät ihm, erst einmal abzuwarten, wie die Hormontherapie anschlägt.

Doch Kristin Güttler und Sebastian Petsch geben nicht nur Ratschläge. Die Probleme und Anliegen und auch die Formen der Hilfe sind facettenreich. Sebastian Petsch erklärt: „Wir helfen beim Beantragen von Schwerbehindertenausweisen, begleiten die Menschen bei Amtsbesuchen, wenn sie unsicher sind, helfen dabei beruflich wieder Fuß zu fassen und vieles mehr. Wir haben immer ein offenes Ohr. Außerdem übernehmen wir eine Lotsenfunktion und vermitteln an andere Institutionen, wo den Hilfesuchenden geholfen werden kann.“

Grundsätzlich geht es dabei vordergründig um Teilhabe. Darum, dass Menschen nicht aufgrund von Krankheiten oder Behinderungen ausgeschlossen werden. Dass sie möglichst selbstbestimmt leben können. „Wer ein Problem in der Teilhabe hat, der kann sich bei uns melden. Es ist dafür keine spezifische Diagnose oder ein Schwerbehindertenausweis nötig“, sagt Petsch.

Ralf Bohlander hat sich indes mit seiner Krankheit arrangiert. „Es ist lästig und ich muss Medikamente nehmen, aber immerhin ist es behandelbar. Ich kann damit leben“, sagt er. Und auch, wenn er derzeit noch mit einigen Beeinträchtigungen durch die Medikamente zu kämpfen hat, so ist zumindest die Berufsunfähigkeit kein Thema für ihn, freut er sich.

Auch während der Corona-Krise ist das Team der EUTB erreichbar. Das Gebäude in der Steinstraße 60 bleibt jedoch vorerst für Besucher geschlossen. Ratsuchenden wird telefonisch unter 03928 424-4107 oder unter 0151 406 381 68 geholfen. Auch über die Mailadresse teilhabeberatung.schoenebeck@cjd.de sind Sebastian Petsch und Kristin Güttler erreichbar.