Bierer Berg Neubau für Tierpfleger

Die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter des Heimattiergartens auf dem Bierer Berg werden verbessert.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 01.09.2016, 18:22

Schönebeck l Eigentlich macht das Wirtschaftsgebäude auf dem Bierer Berg, das den vier Mitarbeitern des Heimattiergartens seit jeher als Pausenraum, Umkleide, Waschraum etc. dient, einen romantischen Eindruck. Aber nur von außen. Innen ist es alles andere als schön. Deshalb hat die Stadt schon vor Jahren geplant, einen Neubau zu errichten.

Aus finanziellen Gründen ist dieses Thema aber immer wieder verschoben worden. Damit soll nun Schluss sein. Im Haushalt ist der Neubau mit 190 000 Euro eingeplant. Sollte der Stadtrat während seiner Sitzung am Donnerstag, 8. September, ab 17 Uhr im Dr.-Tolberg-Saal diesen Etat beschließen, dann könnten die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen.

„Unser Plan ist, dass die Arbeiten Ende Oktober beginnen“, sagt Joachim Schulke, zuständiger Dezernent in der Stadtverwaltung, auf Volksstimme-Nachfrage. Zuerst müsse der Altbau abgerissen werden, bevor dann der Neubau an der selben Stelle entsteht. Im Mai 2017 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dabei hofft der Dezernent auf einen milden Winter, so dass der Bau auch schon eher fertig sein könnte.

Warum wird überhaupt kurz vor dem Winter die Maßnahme begonnen? Zwei Dinge sprechen dafür, laut Joachim Schulke. Das sei zum einen der Umstand, dass die Maßnahme im Haushalt 2016 eingeplant ist. Aus finanztechnischer Sicht hätte es 2017 nicht gepasst. Und zum anderen: Das Vorhaben ist lange genug aufgeschoben worden. Die Zustände für die Mitarbeiter - drei Tierpfleger und ein Hausmeister - werden davon nicht besser. Hier nennt der Dezernent das Arbeitsstättenrecht sowie die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern.

So sei es in diesem Arbeitsgebiet zwingend notwendig, dass sich die Angestellten nach getaner Arbeit waschen können. Einerseits wegen der körperlichen Arbeit, andererseits weil sie mit kontaminierten Dingen wie Lebensmitteln und Exkrementen zu tun haben. Das ist aber bisher nur bedingt möglich. Denn die Sanitäranlage beispielsweise ist nicht geschlechtergetrennt.

Des Weiteren befindet sich die Toilette im selben Raum. Es geht also nur eines: duschen oder ein Geschäft verrichten. Hintergrund für diesen Zustand ist, dass das Gebäude aus Zeiten stammt, die heute keiner mehr benennen kann.

Nur so viel steht fest: Ein Holzbau steht seit annodazumal an Ort und Stelle. In den 1990er Jahren wurde dieser durch einen Anbau erweitert. Dem Alter entsprechend ist das jetzige Wirtschaftsgebäude fast nicht gedämmt. „Das bedeutet, dass wir im Winter eigentlich die Außenwelt heizen“, nennt Joachim Schulke einen weiteren Nachteil des alten Gebäudes.

Apropos heizen. In den Neubau sollen weitere Besuchertoiletten mit einem separaten Zugang integriert werden - zusätzlich zu dem bisherigen WC-Container am Eingang. Das diene der Erweiterung im Sommer, und im Winter könne der Container dann geschlossen bleiben.

Auch das ergebe dann Einsparungen bei der Heizkosten, erklärt Joachim Schulke.