Borussen-Cup Aus Liebe zum Ball

Zwölf Mannschaften haben am Borussen-Cup in Calbe teilgenommen. Die Teilnehmerzahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr um vier Teams erhöht.

Von Susann Salzmann 25.07.2017, 04:51

Calbe l Sie sind zur dritten Auflage des Borussen-Cups die lautesten, die vom Spielfeldrand aus johlen. Gemeint sind die Borussen-Zicken in ihren knallpinken T-Shirts. „Eigentlich wollten wir noch pinkfarbene Höschen, aber unser Sponsor war schon von den pinken Shirts schwer zu überzeugen“, unterbricht Michaela Zake von den Borussen-Zicken ihre Anfeuerungsrufe kurz. Mit ihrer grellen Bekleidung stechen sie bei dem freundschaftlich sportlichen Wettstreit heraus. Aufmerksamkeit ziehen nicht nur die in pink gekleideten, männlichen Hobbyfußballer auf sich, sondern generell die Leistungen des Teams. Vor allem Torwart Philipp Küster wird nach dem 2:0 gewonnenen Vorrundenspiel gegen die Werse Borussen aus Ahlen mit einem Tänzchen und zig Umarmungen für seine Torhüterqualitäten hochgelobt.

Dass die Borussen-Zicken letztlich den Einzug ins Finale verpasst haben, sei überhaupt nicht tragisch, meint Calbenserin Zake. Schließlich stehe der Spaß im Vordergrund. Vielleicht im nächsten Jahr, spekuliert Zicken-Mannschaftsmitglied Steffen Beyer. Als symbolische Kraft- und Motivationsquelle müsse schließlich zuerst ein Maskottchen her, meint Beyer und hat bereits ein bestimmtes Tier - nämlich ähnlich zum Teamnamen eine Ziege - im Sinn. Diese aufzutreiben, sei bei der diesmaligen Auflage zu kurzfristig gewesen. „Aber bestimmt im nächsten Jahr“, gibt Steffen Beyer ein Versprechen ab.

Mehr Optimismus hat dagegen das Team des Blau-Weiß 93 Calbe gezeigt. „Wir können gleich das Siegerfoto machen“, spuckt Marcel Kautz nach dem ersten gewonnenen Spiel des Tages gegen das Team der Feuerwehr Stassfurt breit grinsend große Töne. Nachdem Blau-Weiß 93 im Vorjahr laut Kautz durch eine Schiedrichterentscheidung ausgeschieden war, hatte man diesmal den Sieg oder zumindest eine vordere Platzierung angestrebt - und mit dem finalen dritten Rang auch erreicht.

Aus Spaß und Teilhabe rannte auch „Benefiz“ nach dem runden Leder. Ihr Teamname verwundert zunächst. Dahinter aber verbirgt sich eine traurige Geschichte, die bereits viel Positives geschafft hat. „Mein bester Freund und Fußballkollege ist verstorben. Damals haben wir für ihn ein Benefizspiel gemacht“, erklärt Tom Thaele. In Gedenken an den Freund habe man den Namen behalten und setze sich nun - auch durch das Fußballspielen - für krebskranke Kinder ein, erzählt „Benefiz-Mitglied“ Sascha Bergholz.

Die zwölf Mannschaften kommen diesmal aus ganz Sachsen-Anhalt wie auch Thüringen. Eine Spaßveranstaltung, die vom Calbenser Borussen-Fanclub ins Leben gerufen wurde. Längst nehmen nicht nur die Fans des gelb-schwarzen Bundesligisten teil. Im letzten Jahr spielten auf dem Hegersportplatz noch acht Mannschaften; 2017 vier mehr. Cheforganisator und erster Vorsitzender der Calbenser Borussen, Steve Daniel, freut das mit Blick auf die bevorstehenden Borussen-Cups. „Sieht aus, als würde das eine richtige Traditionsveranstaltung“.