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Brand  Doppstadt plant Wiederaufbau

Nach dem Brand bei der Doppstadt Calbe GmbH geht der Blick nach vorn. Doch die Schäden sind beträchtlich.

Von Andreas Pinkert 31.12.2016, 00:01

Calbe l Noch immer steckt vielen Doppstadt-Mitarbeitern der Brand der Lackiererei vom Mittwochmorgen in den Knochen. „Das ist in diesem Umfang ein bislang einmaliges Unglück im Unternehmen“, sagt Reimund Hoffmann, Leiter der Montage. Seit 35 Jahren ist er mit dem Betrieb und all seinen Höhen und Tiefen verwurzelt. „Nachdem unsere Zahlen für 2016 ganz gut aussehen, ist das wirklich kein schöner Jahresabschluss“, sagt Hoffmann, der beim Brand vor Ort war.
„Ich war vom großen Ausmaß regelrecht überrascht.“ Er möchte es daher nicht versäumen, sich ausdrücklich bei den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr zu bedanken. „Der Einsatz lief sehr professionell ab, nur so konnte ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindert werden “, lobt Hoffmann.
Am Donnerstag nahm die Kriminalpolizei die Brandursachenermittlung auf. Die Untersuchungen dauern derzeit noch an, endgültige Ergebnisse stehen noch aus. Nach bisherigen Erkenntnissen brach das Feuer im Bereich der Großteillackierung aus, die nahezu komplett zerstört wurde. Erst 2010 investierte das Unternehmen in die komplette Erneuerung dieses Bereichs. Auch die Kleinteilelackierung sei teilweise in Mitleidenschaft gezogen worden, erklärt Hoffmann.
Eine Besichtigung mit Versicherungsexperten sei am Donnerstag ebenfalls durchgeführt worden. Summiere man den entstandenen Sachschaden und die vorübergehenden Produktionsauslagerungen an Drittunternehmen dann rechne Doppstadt mit einem Gesamtschaden in der Größenordnung von drei bis fünf Millionen Euro, erklärt Hoffmann.
Derzeit ist der Brandort abgeriegelt und es werden chemische und statische Unternsuchungen in und an der Halle 6 durchgeführt.
Sowohl für Hoffmann als auch für die Geschäftsführung und die rund 450 Mitarbeiter heißt es nun, den Blick in die Zukunft zu richten.
„Die Anlage soll wieder aufgebaut werden“, kündigt der Leiter der Montage nach firmeninternen Gesprächen an. Allerdings brauche es dafür Zeit. „Bis alles komplett wieder steht, wird es wohl 6 bis 9 Monate dauern“, schätzt Hoffmann.
Viele Firmen der Region haben sich nach dem Zeitungsbericht bei Calbes größtem Arbeitgeber gemeldet und ihre Unterstützung angeboten. „Das hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Hoffmann.
Ein Teil der Lackierung werde an Drittunternehmer ausgelagert werden. Dazu habe es bereits zahlreiche Gespräche mit Kooperationspartnern in der Region gegeben. Eine Auslagerung in andere Doppstadt-Standorte sei schon wegen der langen Transportwege unwirtschaftlich, so Hoffmann. Ein weiterer Teil der Lackierung soll durch eine angemietete provisorische Anlage in Calbe abgefedert werden.
Auch die 20 Mitarbeiter der Lackiererei müssten sich keine Sorgen wegen einer Weiterbeschäftigung machen, kündigte Hoffmann an. In der Zeit zwischen den Jahren befinde sich die Doppstadt Calbe GmbH in einer Ruhezeit, die seit jeher lediglich für Reinigungs- und Wartungsarbeiten genutzt werde. „Am 9. Januar fangen wir wieder an“, sagt der leitende Mitarbeiter.
Die Doppstadt Gruppe ist mit sieben inländischen Tochtergesellschaften vertreten und beliefert seine Maschinen in mehr als 40 Länder. Der Hauptsitz befindet sich im nordrhein-westfälischen Velbert. Calbe ist mit einer Betriebsfläche von rund 222 000 Quadratmetern größter Standort und die Produktion der mobilen und stationären Entsorgungsmaschinen erfolgt hier.