Breitbandausbau 50 Megabit sind das Ziel

Wann kann flächendeckend mit einer schnellen Internetversorgung in der Einheitsgemeinde Barby gerechnet werden?

Von Thomas Linßner 05.11.2018, 17:59

Barby l Das Wichtigste vorab: Ziel sei, dass im kommenden Jahr die Einheitsgemeinde Barby mit 50 Mbit/Sekunde Downloadgeschwindigkeit flächendeckend versorgt sein soll. Bundesweit hinkt Sachsen-Anhalt beim Breitband-Ausbau hinterher.

Das erklärte politische Ziel, bis 2018 landesweit schnelle Internet-Verbindungen anbieten zu können, ist kaum noch zu erreichen. Objektive Dinge, wie überlastete Baufirmen und steigende Ausbaukosten, spielen eine Rolle.

Arbeiten mit dem Computer von zu Hause aus, Einkaufen im Internet, Kommunikation über soziale Netzwerke – all das funktioniert nur mit schnellen Datenverbindungen. Deshalb ist ein flächendeckender Breitbandausbau so wichtig. Insgesamt sind bereits über die Hälfte der Haushalte in Sachsen-Anhalt an das schnelle Netz mit 50 Mbit/s im Download angeschlossen (Stand: Mitte 2017). Ziel ist die Versorgungslage im Land mit 50 Mbit/s auf 100 Prozent zu steigern. Insgesamt werden rund 33 Millionen Euro im Salzlandkreis investiert.

Manchmal sei das noch immer ein ziemliches Problem, so ein Besucher aus Tornitz. Denn wenn er den Computer startet und das Internet nutzen will, stürzt es mittendrin ab. Dabei geht es nicht um Film gucken oder Bilder herunter laden, sondern um so wichtige Angelegenheiten wie dem Online-Banking oder Ähnliches.

Damit sich was ändert, hat der Bund seine Förderung zugesichert, vom Land Sachsen-Anhalt kommen zwölf Millionen Euro dazu. Auch die Telekommunikationsunternehmen, die sich beim leistungsstarken Breitbandausbau beteiligen, nehmen Geld in die Hand. So fließen insgesamt 33 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur des Salzlandkreises. 71 Orte profitieren davon. Hier soll es Internetgeschwindigkeiten von mindestens 50 bis 100 Mbit pro Sekunde geben, auf Kundenwunsch auch mehr.

Tino Sorge unterstrich, dass schnelle Internetverbindungen mittelfristig im Wege der Daseinsvorsorge kaum mehr weg zu diskutieren seien. Gerade im Hinblick auf die wirtschaftliche Komponente und der Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche unterstütze der Bund die Länder zusätzlich für den bundesweiten Breitbandausbau.

Ein Handicap sei aber bisher gewesen, dass es beim Breitbandausbau teilweise zwei Jahre dauere, bis Kommunen in Sachsen-Anhalt die abschließende Fördermittelzusage des Bundes erhalten. Landräte und Bürgermeister kritisierten die unverhältnismäßige Bürokratie. „Wir haben das komplette Förderprogramm auf den Prüfstand gestellt und versuchen es zu verschlanken“, versicherte Daniel Knohr. Zuweilen sei es auch nicht einfach, die zehnprozentige Eigenbeteiligung der Kommunen sicher zu stellen. Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Telekommunikationsunternehmen flächendeckend in Deutschland Gigabit-Netze zu schaffen. Sie wird daher die Breitbandförderung in den Gebieten, in denen kein marktgetriebener Ausbau stattfindet, mit Gigabit-Zielen fortführen. „Das Förderprogramm wurde neu aufgelegt und im Verfahren wesentlich vereinfacht. Dies ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Gigabit-Ziele“, unterstrich Daniel Knohr vom Breitbandbüro des Bundes. Damit würden alle noch verbliebenen weißen Flecken (verfügbare weniger als 30 Mbit/Sekunde) unmittelbar an das Gigabitnetz angeschlossen.

Die Ortsteile der Stadt Staßfurt werden durch das in Brumby ansässige Unternehmen GlasCom Salzlandkreis GmbH erschlossen. Die Kommunen Seeland, der Stadt Barby, Calbe, den Ortsteilen der Stadt Aschersleben und der Verbandsgemeinde Saale-Wipper werden durch das Unternehmen MDDSL GmbH zukünftig versorgt.

Bemerkung am Rande, die nur indirekt etwas mit dem Thema Breitbandausbau zu tun hat: Während der Veranstaltung im „Grünen Anker“ am Markt konnten die meisten Besucher ihr Smartphone in der Tasche lassen. Der Grund: kein Netz ...