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Brückenbau Demnächst um 110 Tonnen schwerer

Lange Zeit haben sie die Bürger von Gottesgnaden eingefordert: Eine neue Brücke über die Saale an der Schleuse Gottesgnaden sollte her.

Von Susann Salzmann 27.09.2017, 01:11

Gottesgnaden l Die Widerlager, die den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm herstellen, stehen schon längst. Von Tag zu Tag nimmt der Ersatzbau der Schleusenbrücke, die von Schwarz nach Gottesgnaden führt, mehr Gestalt an. Das wichtigste Element, die Stahlbrücke, soll nach derzeitgem Planungsstand im vierten Quartal eingehoben werden. Das teilt Rüdiger Richter, Sachbereichsleiter für Brücken und Wehre beim Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Magdeburg, auf Nachfrage mit.

Insgesamt zwei Millionen Euro werden mit dem Neubau in den Erhalt der Infrastruktur investiert. In einem Stück soll die Brücke mit einer lichten Weite von 32 Metern auf den neu gebauten Widerlagern abgesetzt werden. Notwendig dafür sei neben zwei Kränen voraussichtlich auch eine dreitägige Vollsperrung der alten Straßenbrücke als auch der Wasserstraße, informiert Dirk Blom, der als Baubevollmächtigter agiert. Schließlich müssen knapp 110 Tonnen an ihren millimetergenauen Platz gesetzt werden.

Der Weg von Gottesgnaden nach Calbe könnte dann über die Gierseilfähre abgesichert werden. Inwieweit es durch den Brückeneinhub allerdings zu Behinderungen kommt und zu welcher Tages- oder Nachtzeit diese stattfinden wird, werde in einer gesonderten Information für alle Bürger festgehalten, ergänzt Richter.

Ist die Brücke erst einmal eingebracht, wartet sie mit dem Pluspunkt der fehlenden Lastenbeschränkung auf. Zum Vergleich: Die bisherige Brücke ist nicht nur in die Jahre gekommen, sondern auch kriegsgeschädigt. Zudem war sie auf acht Tonnen begrenzt. Zur Absicherung der Deichbauarbeiten musste diese extra für die notwendigen Transporte verstärkt werden, welches jedoch laut Richter stets als Provisorium gedacht war.

Zurück zum Ersatzneubau: Dieser erhält zusatzlich einen Gehweg, der an der bisherigen Brücke ebenfalls fehlt. Das Wichtigste aber überhaupt: „Bei uns läuft es nicht wie beim Berliner Hauptstadtflughafen“, deutet Rüdiger Richter das planmäßige Arbeiten nach vorgegebenem Zeitplan an. In diesem Belang habe der Wettergott bisher Erbarmen mit den Arbeitern gezeigt. Ein Hochwasser beziehungsweise besonders hoher Pegel der Saale sei ausgeblieben. In der Konsequenz konnten die Arbeiten reibungslos fortgeführt werden. Denn die Vorhaben an der Brückenkonstruktion, die auf 30 Bohrpfählen mit einer jeweiligen Länge von bis zu 28 Metern gründet, liegt im Flutungsgebiet, zeigt der WNA-Mitarbeiter auf die Deichbegrenzungen.

Die gesamte Breite der neuen Brücke von 7,20 Metern verteilt sich auf einen Notgehweg (75 Zentimeter), die Fahrbahn mit 3,50 Metern Breite und einem kombinierten Rad- und Gehweg (1,95 Meter). Was sich mit dem Neubau nicht ändert, ist ein funktionierender Begegnungsverkehr. „Wir hätten die Fahrbahn auch zweispurig ausbauen können, aber dann hätte sich die Stadt Calbe beteiligen müssen“, kommentiert Richter die künftige Situation.

Im zweiten Quartal 2018 soll das Bauvorhaben schließlich abgeschlossen sein. Dieses umfasst neben dem parallel verlaufenden Neubau zugleich den Rückbau der alten Brücke. Dieser starte aber erst nach Fertigstellung der neuen.