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Bürgerversammlung Verkehrszählung auf eigene Kosten

Bei der jüngsten Bürgerversammlung konnten Bürger in Pömmelte Fragen stellen. Erneut waren zu schnelle Laster im Dorf Thema.

Von Thomas Linßner 21.11.2017, 00:01

Pömmelte l Als wichtigstes Thema kristallisierte sich der Zustand der Schönebecker Straße heraus. Hier beklagen Anwohner seit längerer Zeit zu schnell fahrende Lkw. Infolge Straßenunebenheiten käme es besonders zwischen der Glinder Kreuzung und dem Ortsausgang nach Schönebeck zu erheblichen Erschütterungen, die den Gebäuden zusetzten.

Es kam zum Ausdruck, dass die Nerven einiger Anwohner blank liegen. „Wenn man im Sessel sitzt, wird man ja richtig durchgerüttelt“, brachte es ein Pömmelter auf den Punkt. Zur Erinnerung: Die Betroffenen fordern eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Lkw auf 30 Kilometer pro Stunde, die laut Straßenbaulastträger Land nicht möglich sei. Der Grund: die Zahl der Fahrzeuge reiche nicht aus.

Mehrere Vorstöße bei der zuständigen Landesbehörde hatte es durch den Pömmelter Stadtrat Peter Liensdorf und einige Bürger gegeben. Laut Bürgermeister Torsten Reinharz habe auch die Stadt „alles probiert“. Doch weil es sich um eine Landesstraße handelt, seien die Möglichkeiten der Kommune begrenzt. Letztendlich liefen alle Bemühungen bisher in Leere. Das Amt verwies auf Verkehrszählungen, die ein Tempo-Limit nicht rechtfertigen würden.

Doch die Pömmelter ließen nicht locker. „Egal, wer dafür verantwortlich ist - es ist unser Eigentum, das kaputt geht“, sagte ein Anlieger. Warum werden nicht, wie zum Beispiel bei Bundesstraßen in der Altmark, am Ortsteingang Verkehrsinseln zur „Beruhigung“ gebaut?

Peter Liensdorf will jetzt versuchen, einen anderen, unorthodoxen Weg zu beschreiten. Er will auf seine Kosten eine private Verkehrszählung organisieren. Damit würden die bisherigen Zählungen bestätigt oder auch nicht. Entsprechende Technik könne man sich ausleihen. Unabhängig davon legte er den betroffenen Anwohnern ans Herz, die zuständige Behörde in Halberstadt „mit Eingaben zu bombardieren“.

Ein weiteres Thema war der geschlossene Jugendklub. Wo sollen sich die jungen Leute aufhalten, besonders im Winter?

Ortsbürgermeister Thomas Warnecke: Ohne Betreuung laufe da nichts, das sei der Knackpunkt. Weil sich der bisherige Träger aus Kostengründen zurück gezogen habe, sei der Klub geschlossen worden. Die Verwaltung wurde gebeten, Kontakt zur Arbeiterwohlfahrt (Awo) aufzunehmen. Der Hintergrund: Der „Teenclub“ im Barbyer Haus der Begegnung wird von diesem Träger betreut und müsse ja auch nicht geschlossen werden. Vielleicht sei es möglich, so ein Bürger, dass sich die Awo auch in Pömmelte engagiere?

„Wenn Sie so etwas feststellen, müssen wir es auch wissen.“

Auch die Renaturierung ehemaliger Kieswerksflächen im Umfeld des Dorfes wurde angesprochen. Ein Pömmelter forderte die Stadt auf, in dieser Richtung „mehr Druck“ zu machen. Man dürfe die Begrünung der Resttagebaue nicht dem Zufall überlassen.

Andere Sorgen der Pömmelter dürften sich leichter lösen lassen. So zum Beispiel defekte Lampen der Straßenbeleuchtung. „Wenn Sie so etwas feststellen, müssen wir es auch wissen“, sagte Reinharz. Er bat darum - wer nicht über die Gemeinde App auf dem Smartphone verfügt, wo man Probleme melden kann - immer das Barbyer Rathaus, Telefon 6720, anzurufen.