Corona Nur wer sich testen lässt, darf rein
Stationäre Bewohner des Awo-Heims werden alle geimpft. Bisher gab es keinen Coronafall
Barby l „Den können Sie sich aussuchen: Entweder einen Rachen- oder einen Nasenabstrich“, stellt Andrea Zieprig Besucher Dirk Trappe vor die Wahl. Letzterer ist Kreistagsabgeordneter und hat die Impfungen mit angeschoben, Erstere ist Einrichtungsleiterin der Arbeiterwohlfahrt. Trappe, der mit einigen Blumensträußen für das Personal angerückt ist, entscheidet sich für den Rachen. Zuvor hatte sich Andrea Zieprig in Schutzkleidung gehüllt: Overall, Vollgesichtsmaske, FFP 2-Maske, Gummihandschuhe. „Besucher kommen hier nur rein, wenn der Schnelltest negativ ist“, unterstreicht Zieprig. Stringente Sicherheitsvorkehrungen haben bisher dazu geführt, dass im Heim kein Coronafall aufgetreten ist. Der Trappe-Schnelltest steht nach 15 Minuten fest: negativ.
„Heute werden alle 32 Bewohner des stationären Pflegebereichs geimpft“, erklärt die Leiterin, die bisher nur verwaltungstechnisch unterwegs war. Dass sie mal medizinische Abstriche machen muss, hätte sie sich nie träumen lassen. Auch einige Pflegekräfte kriegen die Dosis verabreicht, aber nicht alle. Manche sind skeptisch, der befürchteten Nebenwirkungen wegen.
Kurz darauf bringt das mobile Impfteam des Salzlandkreises aus Staßfurt die automatische Tür in Bewegung. Die rot gekleideten Damen und Herren schleppen Kühlkisten mit dem Impfstoff und medizinisches Equipment.
Zur anderen Tür kommen vier Gestalten herein, die aussehen, als wollten sie zum Mars. Man muss schon sehr genau hinsehen, wer in den weißen Overalls steckt. Es sind die Allgemeinmedizinerin Dr. Martina Nebelung und ihr Team. Die bekannte Barbyer Ärztin hat ihre Praxis gegenüber dem Awo-Pflegeheim, dessen stationärer Bereich „Haus am Klosterhof“ heißt. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte sie gebeten, die Impfungen zusammen mit den Staßfurtern in Barby zu übernehmen. Am 17. Februar wird die zweite Spritze gesetzt. Beim Hereinkommen sagt Martina Nebelung wie nebenbei einen Merksatz: „Ich verstehe nicht, wenn sich jemand nicht impfen lässt. Ich würde es bei mir lieber heute als morgen tun.“
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